Forenbeitrag

Was macht einen guten Vater aus?

von: freshdads

Ein guter Vater sein, was ist das, was erwartet man von einem guten Vater, welche Ansprüche  hat man selbst als Vater an die Rolle des Vaters? Welche Aufgaben übernimmt ein guter Vater?

Ein spannendes Thema, das wir gerne näher diskutieren möchten. Auch die aktuelle Umfrage "Wie ticken Väter im Jahr 2011" von Forsa für Eltern.de beschäftigte sich u.a. mit dieser Frage.

Die detaillierten Umfrageergebnisse kann man sich als PDF downloaden.

Gefragt wurde: Welche Aspekte zeichnen einen guten Vater aus?

Die Antworten waren vorgegeben, nachfolgend das Ergebnis und in Klammer wieviele Väter in Prozent der Aussage zustimmen:

  • Er interessiert sich für die schulische Situation seines Kindes/seiner Kinder und kümmert sich darum (92%).
  • Er verbringt so viel Zeit wie möglich mit seinem Kind/seinen Kindern (83%).
  • Er sorgt durch sein Einkommen dafür, dass es der Familie gut geht (68%).
  • Er wickelt und füttert sein Baby regelmäßig (57%).
  • Es kommt nicht darauf an, wie viel er zu Hause ist, sondern dass er dann ansprechbar ist (53%).
  • Er teilt sich Kinderarzttermine mit seiner Frau/Partnerin und kauft gelegentlich auch Kinderkleidung (48%).
  • Er bringt sein Kind regelmäßig in die Kindergrippe bzw. den Kindergarten (32%).

Was ist euch wichtig, was möchtet ihr euren Kindern weitergeben, welche Aufgaben schreibt ihr einem guten Vater zu? ...

 

 

Interessante Umfrage, aber die Antwortmöglichkeiten der Frage lesen sich, wie ein Betriebsanleitung.

Was ist mit

Liebe geben,

Vetrauen schaffen,

Geduld haben,

Geborgenheit vermitteln,

Sicherheit geben,

respektvollem Umgang,

Wertvorstellungen vermitteln,...

....

Vater sein heißt so viel mehr, als sich Zeit zu nehmen um die Kinder in den Kindergarten, zum Arzt oder in die Schule zu fahren.

 

für meinen Sohn würde ich echt alles geben, die Vater-Kind Beziehung ist noch viel mehr wie die Beziehung zu meiner Frau.

Wenn ich die Ergebnisse lese frage ich mich, was mit den restlichen Vätern ist. Schön 92 Prozent der Väter ist die Schulbildung ihrer Kinder wichtig, und den restlichen 8 Prozent ist das nicht wichtig.

Vater sein ist mehr als die genannten Tätigkeiten, aber die gehören auch dazu. Wenn man ein Kind bekommt, hat man jede Menge Verantwortung und das geniale an der Verantwortung, es macht Spaß sie zu haben.

Jemand der sein Kind in die Kindergrippe bringt, kann ein guter Vater sein, muss es aber nicht sein. An diesen Oberflächlichkeiten kann man die Frage "bin ich ein guter Vater" nicht festmachen.

 

 

Gute Frage, ich will ein guter Vater sein, aber woran man festmacht, ob es mir auch gelingt, kann ich nur vermuten. Wenn mich mein Baby anstrahlt, glücklich ist, zu mir genauso viel Vertrauen hat wie zur Mama und das obwohl ich berufsbedingt weniger Zeit mit ihm verbringen kann, dann macht mich das glücklich und bestätigt mich in meiner Vaterrolle.

 

 

auf meinen Vater bin ich stolz, er war und ist mir immer ein väterlicher Freund. Das möchte ich bei meinen Kindern auch schaffen, wenn sie später mal als Erwachsene mich achten, lieben und auf mich stolz sind, dann wahrscheinlich weil man ihnen ein guter Vater war und ist.

Kein Vater wird immer alles richtig machen, er sollte sich trotzdem als Vorbild eignen. Mein Vater hat mir vorgelebt wie wichtig respektvoller Umgang zwischen Menschen ist, das möchte ich meinen Kindern weitergeben. 

Meine Aufgaben bei unserem Kind sind die gleichen wie die meiner Frau. Jeder macht alles und manches macht der der es besser kann und eben Zeit dafür hat.

Erziehung geht beide an, wichtig auch, dass die Eltern ähnlich ticken.

 

Auf diese Frage suchen auch andere Medien und Väter eine Antwort. Wie z.b. der Tagesspiegel im lesenswerten Artikel Was ist ein guter Vater? . Auch der deutsche Philosoph Dieter Thomä kommt zu Wort.

u.a. heißt es da: 

Ein Freund, den ich fragte, ob er ein guter Vater sei, antwortete: „Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht, was ein guter Vater ist.“ Niemand zeige einem, wie Vatersein gehe. Ein Kollege erzählte, dass er viel mit seinem Kind spiele, aber ihm fiel auf: „Manchmal denke ich, ich spiele zu viel und bringe dem Kind zu wenig bei.“

Viele Männer, mit denen ich für diesen Artikel sprach und die anonym bleiben wollten, wussten eher zu sagen, wann sie schlechte oder überforderte Väter sind. Einer fühlte sich überfordert, „die richtige Balance zwischen Kumpel und Autorität zu finden, die Balance zwischen Ja und Nein“...

Die Frage, was ein guter Vater ist und wie man ein guter Vater wird, ist zunächst eine private, intime Angelegenheit. Andererseits ist das Private heutzutage, wenn man sich die vielen Ratgeber für Familien oder die zahlreichen Veröffentlichungen über private Probleme anschaut, öffentlicher als je zuvor. Zumindest wird das Private, ob auf Facebook oder in Fernseh-Talkshows, gern öffentlich „behandelt“. Tatsächlich ist die Frage nach dem guten Vater aber eine zentral politische. Sie ist Teil notwendiger gesellschaftspolitischer Debatten: etwa über das Rollenverhältnis von Mann und Frau, Gleichberechtigung im Beruf oder Vereinbarkeit von Arbeit und Familie.

Nicht zuletzt geht es auch darum, am Vatersein ablesen zu können, wie viel Empathie eine Gesellschaft für Kinder braucht und wie viel schlechtes Gewissen und Mutlosigkeit sie verträgt...

Dieter Thomä zum Thema guter Vater sein:

Mit Thomäs Hilfe fällt es schon leichter, sich selbst dieser scheinbar großen, ja für viele belastenden Frage nach dem guten Vater zu nähern. Jeder, der nachdenkt, kann auf einen wichtigen Teil der Antwort kommen: Ein guter Vater ist einer, der sich immer wieder fragt, ob er ein guter Vater ist; der sich bewähren will, der bewusst, mit Liebe, Anteil nimmt am Leben seiner Kinder, jenseits von Zeitbudgetkonten.

Mit solchen weichen Waffen ausgestattet, Verstand, Verlässlichkeit, Wärme, wird es dem Vater gelingen, Vorbild zu sein. Thomä fordert dieses Vorbildsein geradezu ein. Er sagt aber auch: „Will man Vorbild sein, muss man auch ein Bild von sich haben.“ Als Mann. Der Vater muss sich im Spiegel anschauen können und sich nicht dauernd fragen, welches jetzt das richtige Rollenverständnis wäre in Beruf und Familie. „Wer ständig mit sich hadert, ob er nun ein harter Kämpfer oder ein Weichei sein muss, hat auch Mühe, Vorbild zu sein.“

Am Ende reduziert sich die Frage nach dem guten Vater aufs Wollen. Der ganze gesellschaftliche Popanz, der neuerdings um die Frage gemacht wird, die vielen Väter- und Familien-Ratgeber, die laut Auswertungen des Deutschen Buchhandels einen wichtigen Anteil am Gesamterlös ausmachen, könnte man sich sparen: Wenn man eine Frage beantwortete. Sie lautet: Will ich mein Leben im Griff haben oder nicht? Wenn man sein Leben im Griff haben wolle, sagt Thomä, dann dürfe man keine Kinder bekommen.

 

 

Die Frage ist doch was macht einen guten Vater aus und das lässt sich doch nicht so pauschal beantworten, sicher ist alles richtig was bisher geschrieben wurde, doch jeder hat doch eine andere Vorstellung von "ein guter Vater sein" Die einen halten die Überwachung der schulischen Leistungen für wichtig, die andern wollen lieber möglichst viel zeit mit dem Nachwuchs verbringen. Bei jedem ist es anders, ehrlich gesagt weiss ich, ausser das ich immer für meine Tochter da sein will und sie über alles liebe, nicht was definiert denn einen "guten Vater"???? Ich lasse mir Zeit und mache es so wie ich es für richtig halte, ob das dann die Definition von gutem Vater entspricht muss meine Tochter in 20 Jahren klären ;-) 

 

Ich glaub in 20 Jahren solltest deine Tochter nicht nach deinen Vaterqualitäten fragen - in dem Alter können wirs den Kindern eh nicht rechtmachen;-)
Wenn man selber Kinder hat realisiert man erst, was die Eltern für einen selbst aufgebracht haben! Vorher ist das viel zu selbstverständlich

 

Ich will wahrscheinlich wie viele Männer für mein Kind ein guter Vater sein und alles richtig machen. Ob es dann auch gelingt wird die Realität zeigen. Ganz wichtig finde ich eine gute Vertrauensbasis, ohne Vertrauen kann man nicht ehrlich miteinander reden, kann man auch nicht Freund sein und ich will meinem Kind ein Vater sein der ihm auch ein guter Freund ist.

 

 

 

ich bin ein guter Vater, das wage ich jetzt einfach mal zu behaupten. ich versuch ihn zu verstehen und zu fördern und verbringe so viel Zeit wie möglich mit ihm. Später wenn er erwachsen ist, will ich ein gutes freundschaftliches Verhältnis zu ihm haben. Nicht nur Vater sein sondern eben ein guter Freund, das ist mein Ziel.

Die Aufgaben wie wicklen, füttern, Zeit verbringen, Kindergrippe bringen gehören zum Elternsein und Vatersein dazu. Aber nur weil man das macht ist man kein guter Vater, daran kann man das nicht messen.

 

Ich finde, am wichtigesten für einen Vater ist es Zeit mit den Kindern zu verbringen. Nicht nur im Spaß sondern bei allem was gerade anfällt. Doch es gibt nichts Wichtigeres für die Kinder als dass sie Zeit bekommen.

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.