Blogeintrag

Der kleine Große

Basteldad

Niemals hätte ich mir gedacht, dass ein eigenes Kind dann in Summe doch soviel verändert. Eigentlich hat sich alles verändert. Man selbst, die Gewohnheiten, das Umfeld, die Interessen, die Zeitplanung, sogar mein Gedächtnis ist anders. Nach über einem Jahr Papa sein, also dem täglichen Windel wechseln, Brei geben, kurzen Nächten fühlt man sich schon manchmal richtig ausgelaugt. Die Reserven von vor der Zeit als das Kind nicht da war, sind aufgebraucht.

Längst schon geht er und in aufrechter Position erreicht er noch viel mehr, das er vom Tisch und den Regalen ziehen kann. Unsere Wohnung sieht aus wie wenn die Bombe eingeschlagen hat. Es zahlt sich auch eigentlich nicht aus aufzuräumen, Ein paar Minuten später sieht es wieder wild aus, er ist Meister im Sachen von Ort A nach B zu tragen. Die Sachen gehören nur leider nicht dorthin wo er sie hinträgt. Mit Freude versteckt er Essen, Kekse findet man dann in den Schuhen oder in der Garderobe. Es gibt wechselnde Orte in der Wohnung die ihn begeistern. Der Heizkörper mit der Heizregulierung beispielsweise. Dort punkert er oft seine Schnuller. Leider vergisst er sein Punkerversteck und dann gibt es großes Drama wenn kein Schnuller auffindbar ist. Er ist sicher schon in einer Trotzphase. Wenn etwas nicht so geht wie er möchte, weint er laut los. Er mag keine geschlossenen Türen, das würde eben seinen Bewegungsradius einschränken, auch wenn wir bei jemandem zu Besuch sind, haben die Türen offen zu bleiben, sonst kann es sein, dass er protestiert. Spielplätze sind nun aber endlich ein Thema, das gefällt ihm richtig gut, im Sand spielen kann ihn für eine Stunde beschäftigen. Kinderspielplatz steht am Wochenende immer auf meinem Programm, wenn er im Sand spielt, kommen wir auch meist etwas runter und der Smalltalk mit anderen Eltern kann durchaus nett sein.

Vater sein ist toll, seine Freude und Unbekümmertheit steckt an und es ist ein richtig gutes Gefühl dieses Kind als Sohn zu haben. Trotzdem bin ich müde, Familie und Beruf strengt an, komme ich nachhause kümmere ich mich um den Kleinen, macht mir Spaß aber es gibt Tage an denen man gerne einfach mal nichts tun möchte.Vielleicht früh ins Bett oder einmal weggehen und am nächsten Tag ausschlafen können ohne dass der Kleine bereits um sechs uhr morgens Kinderparty macht.

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