Blogeintrag
"nicht normales Verhalten" im Kindergarten
Im Kindergarten wurden wir bereits öfters darauf angesprochen, dass unser Sohn etwas schwierig ist, weil er öfter mal nonverbal kommunziert. Ist auch uns hin und wieder aufgefallen, dass er auf dem Spielplatz mal einem anderen Kind ein Schauferl Sand drüberleert oder schupst. Wir sehen das als normale Phase, er ist erst zwei Jahre alt und will sich eben ausprobieren, manchmal fehlt ihm auch der passende Wortschatz und nonverbale Aktionen helfen ihm dann sich verständlich zu machen bzw. seinen Willen durchzusetzen. Ich bin eigentlich froh, dass er nicht das andere Extrem ist und sich alles gefallen lässt. Mittlerweile ist es auch schon viel besser geworden, vermute, das hängt mit dem besseren Sprechen zusammen. Wir haben auch versucht konsequent zu sein, wenn er es zu wild getrieben hat. Das Herumwerfen mit allem Möglichen war auch lange Zeit sein Ding. Hat sich fast ganz aufgehört - erleichtert bin, weil das hat uns schon genervt. Jetzt bleibt sogar der Getränkebecher neben ihm stehen beim Essen, früher war das undenkbar.
Interessanterweise benimmt er sich bei uns wesentlich sozialer als anscheinend im Kindergarten. Dort möchten sie sein Verhalten noch immer als "nicht normal" einstufen. Wir haben auch die Empfehlung bekommen ihn von Spezialisten begutachten zu lassen. Wir haben lediglich mit unserer Kinderärztin gesprochen, die unsere Sicht bestätigte und ihn als ganz normalen kleinen Jungen einstuft, der sich altersgemäß entwickelt. Es ärgert mich aber schon, dass etwas anstrengende Kinder gerne schnell mal den Stempel aufgedrückt bekommen, dass sie nicht normal wären.
Natürlich sind aktive und interessierte Kinder anstrengender als Kinder die stundenlang an einem Platz in der Sandkiste spielen. Aber mir ist ein solches Kind trotzdem lieber als eines, dass man permanent motivieren muss, dass es sich bewegt, dass es Neues kennenlernt und das aktiv auf andere Kinder zugeht. Etwas ärgere ich mich auch über mich, dass ich mich von den Kindergartentanten kurzfristig verunsichern habe lassen und mich doch auch gefragt habe, passt alles mit ihm, warum macht er das, etc. 100%ig zufrieden bin ich aufgrund der Erfahrungen nicht mehr mit dem Kindergarten, aber ein Wechsel ist nicht unbedingt das beste. Wer weiss, wie es in einem anderen Kindergarten wird, für meinen Sohn würde es bedeuten, dass er wieder herausgerissen wird von den Kindern, die er kennt.
Ich habe daraus gelernt, dass es verdammt wichtig ist, sein Kind zu verteidigen und hinter ihm zu stehen, die Eltern sind sein Sprachrohr und niemand kennt das eigene Kind so gut wie man selber. Und unseres Erachtens ist unser Sohn ein sehr liebes und aufgeschlossenes Kind, das sich vollkommen normal entwickelt.
Kommentare
"DOCH NORMALES VERHALTEN"
Das hast Du gut geschrieben und ich stimme Dir zu 100% zu.
Gruß Bohnenpapa