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Auch Mädchen mögen Sport

Viele (zukünftige)Väter träumen diesen angestaubten Traum. Den Traum vom Sohn, der ihre sportlichen Interessen teilt. Der mit ihnen die Lieblingsmannschaft anfeuert. Den Traum von der Schulmannschaft und dem Sohnemann, der die Tore reinbrettert wie der gute Toni Polster in seinen besten Tagen. Und dann passiert es: das Leben schenkt einem eine Tochter und Mann beginnt, von anderen Dingen zu träumen.

Dabei vergessen wir etwas ganz wichtiges, elementares, nämlich: auch Mädchen haben Bewegungsdrang, sind athletisch und sportbegeistert. Und: auch sportliche Mädchen brauchen den Support von Papa. Natürlich ist es eher unwahrscheinlich (wenn auch nicht ausgeschlossen), dass deine Tochter Kapitän der Fußballmannschaft wird, was natürlich auch zu einem großen Teil am Sportangebot der Schulen liegt, aber Mädels interessieren sich häufig  nun mal für andere Sportarten. Volleyball, Handball, Tennis, Badminton, ja sogar Golf.

Auch Mädchen brauchen Sport Papa ist ihr größter Fan, ©shutterstock/G-Stock Studio

Aber egal was auch immer die Lieblingssportart deiner Tochter ist – sie verdient deine Unterstützung. Sie *braucht* deine Unterstützung. Bonus: es macht riesigen Spaß, sowohl dir als Vater, als auch deiner Tochter – und Bewegung hat ohnehin noch niemandem geschadet.

Hier ein paar Basics:

Sei ihr größter Fan. Vergiss nicht: du bist die erste große Liebe deiner Tochter. Ihr Idol, der Mann, der ihr das Leben lehrt.  Wenn sie weiß, dass du an sie glaubst, ist die Schlacht schon halb gewonnen. Sei ihr Cheerleader, feuere sie an. Macht sie einen Punkt im  Spiel, feiere als gäbe es kein Morgen. Trau dich, der stolze Vater zu sein. Schrei „DAS ist MEINE Tochter“, sie wird dich dafür lieben. Irgendwann wird es ihr vermutlich auch mal peinlich werden, aber an dem Punkt sind wir noch nicht angekommen ;-)

Unterstütze sie auf jede erdenkliche Art. Wenn deine Tochter weiß, dass du hinter ihr stehst, ist das der Wind unter ihren Flügeln. Kauf ihr gute Ausrüstung, schaufel dir Zeit frei, um bei ihren sportlichen Veranstaltungen unter den Zuschauern zu sein. Versuch dich, einzubringen – gemäßigt, das Sagen hat ihr Trainer. Trainiere mit ihr und lass deine Tochter der Trainer sein, die DIR zeigt, wie der Hase läuft und hilf ihr dennoch subtil dabei, sich zu verbessern. Motiviere sie, bau sie auf wenn sie einen Hänger hat – gerne auch mal mit leeren Kalorien, einfach nur weil sie gut schmecken.

Motiviere sie. Wenn du eine sportbegeisterte Tochter hast, entwickle Routinen. Nimm dir an einem Tag die Woche Zeit, ihn mit ihr sportlich zu teilen. Geh am Sonntag Morgen mit ihr Laufen, Radfahren, nimm sie mit ins Gym, was auch immer euch beiden Spaß macht. Mach kleine Wettbewerbe mit ihr. Mal lass sie gewinnen, mal knapp verlieren – irgendwann wirst du ihr ohnehin hinterherhecheln, weil sie fitter ist als du. Nach dem gemeinsamen Training gibt’s ein Eis(von dem Mutti nichts wissen muss) oder erfülle deiner Tochter einen kleinen Wunsch, Training muss sich schließlich nicht nur auf dem Spielfeld lohnen.

Bringe ihr bei, an sich zu arbeiten und nicht locker zu lassen. Wenn du deiner Tochter beibringst, wie wichtig es ist, hartnäckig an einem Ziel festzuhalten, es zu verfolgen und dass dies nun mal mit harter Arbeit, Geduld und Beständigkeit verbunden ist, wird sie davon in allen Bereichen ihres weiteren Lebens profitieren. Wichtig, sehr SEHR WICHTIG: du bist nicht ihr Drill Instructor und gehst nicht ab wie Full Metal Jacket, wenn Töchterchen mal nicht mehr will. Wenn sie sagt „Ich mag nicht mehr, mich interessiert das alles nicht mehr, ich will nicht mehr zum Training und zu Spielen“, dann versuch sie zu motivieren, dranzubleiben. „Motivieren“, nicht zwingen. Denn: wir sind ihr Vater nicht der Drill Instructor im Bootcamp und als Vater haben wir sehr wohl das Gespür dafür entwickelt, ob unsere Tochter wirklich nicht mehr will, oder sie nur eine Dosis Motivation von Daddy braucht. Versucht nicht, sie zu überreden. Hört ihr zu, nehmt sie in den Arm, geht auf ihre Gedanken ein und baut sie auf.

Feiere sie. Egal ob sie/ihre Mannschaft gewinnt oder verliert, egal ob deine Tochter einen Punkt macht oder nicht, feiere sie nach jedem Spiel als hätte sie eine Medaille gewonnen. Erspart ihr Analysen des Spiels, feiert sie weil sie gespielt hat und zeigt ihr, wie stolz ihr auf sie seid.  Niemand gewinnt immer und darum geht es letztlich auch nicht. Nicht im Sport und nicht im Leben. Zeigt eurer Tochter, dass sie für euch die allerbeste ist, sie wird sich für immer daran erinnern und gerade wenn es mal nicht so gut lief, sind diese Momente wichtig.

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