Magazin

EU-Parlament für 20 Wochen Mutterschutz

Unerwartet große Mehrheit für längeren Mutterschutz und zwei Wochen Vaterschaftsurlaub. Nun muss der Rat zustimmen. Die Mitgliedstaaten haben dann drei Jahre Zeit, den erweiterten Mutterschutz zu übernehmen.

Am Mittwoch stimmten in Strassburg 390 EU-Abgeordnete für eine massive Ausweitung der Mutterschutzleistungen und für zwei Wochen bezahlten Vaterschaftsurlaub. 192 waren dagegen, 59 enthielten sich. Nun muss der Rat dem Vorhaben der Ausweitung von 14 auf 20 Wochen Mutterschutz bei vollem Lohnausgleich zustimmen. Danach haben die Mitgliedstaaten drei Jahre Zeit, den erweiterten Mutterschutz in die nationalen Gesetze zu übernehmen.

Sollte bereits auf nationaler Ebene ein System des familienbezogenen Urlaubs (z.B. Kinderbetreuungsgeld, Elterngeld) existieren, so können die letzten vier Wochen davon als Mutterschaftsurlaub mit einem Lohnausgleich von mindestens 75 % angesehen werden.

Zurzeit sind die Mutterschutzregelungen in der EU sehr unterschiedlich. Mit 28 Wochen gibt es längsten regulären Mutterschutz in Tschechien und Slowakei, allerdings ohne geregelter Lohnfortzahlung. Den kürzesten Mutterschutz gibt es mit 14 Wochen, dafür mit Lohnausgleich in Deutschland, Malta und Schweden. In Österreich beträgt der Mutterschutz 16 Wochen bei vollem Lohnausgleich.

Die Gegner der Ausweitung argumentierten mit den jährlichen Mehrkosten, die in Folge von 20 Wochen Mutterschutzgeld bei vollem Lohnausgleich entstehen.

Quelle: europarl.at

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.