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Kita-Streik bald auch in Österreich?

In Deutschland blieben die Kindergärten über einen Monat lang geschlossen und die Eltern hatten alle Mühe, eine alternative Betreuung für die Kinder zu organisieren. Auch die österreichische Presse hat über die Forderungen der Erzieher und Erzieherinnen in Deutschland berichtet. Viele fragen sich nun, ob man hierzulande ebenfalls mit einem Kita-Streik rechnen muss und wie Eltern und Kinder damit umgehen würden.

Kindergarten Streik

Die Arbeitsbedingungen für Kindergarten- und Hortpädagogen sind in Österreich nicht besser als in Deutschland. Schon lange beschweren sich die Angestellten über eine schlechte Bezahlung. Besonders in der Elementarstufe ist ein Personalmangel zu verzeichnen. Dieser ist in Wien in vielen Kinderbetreuungsstätten schon spürbar. Die Voraussetzungen für einen Streik wären also durchaus gegeben.

Folgen eines Streiks

Im ersten Moment sind vor allem die Eltern von den negativen Folgen während eines Streiks betroffen. Sie standen vor verschlossenen Kita-Türen und mussten schnell jemanden finden, der die Betreuung der Kinder übernehmen kann. Besonders berufstätige Eltern sind darauf angewiesen, dass der Nachwuchs tagsüber versorgt wird. So ein kurzfristiger Betreuungsausfall stellt schon eine echte Herausforderung dar. Und dabei geht es nicht nur um den organisatorischen Aufwand, sondern auch darum, wer die Kosten einer zusätzlichen Ersatzbetreuung übernimmt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man diese als Sonderausgaben absetzen. Wie das genau funktioniert und um welche Kosten es sich dabei handelt, zeigt die Infografik der VLH. Der Verein berät in allen Angelegenheiten rund um das Thema Steuern und steht bei der Steuererklärung mit Rat und Tat zur Seite.

Kitastreik Steuern

Schlichtung bringt Gehaltserhöhung für Erzieher und Erzieherinnen

Fakt ist, dass der Streik zu einem positiven Ergebnis für Kitamitarbeiter und Sozialarbeiter geführt hat. Die Tarifverhandlungen zwischen den Parteien endeten bereits Ende Juni. Beide Seiten einigten sich darauf, dass die Gehälter der einzelnen Berufsgruppen in unterschiedlicher Höhe angepasst werden. Demnach betragen die Erhöhungen zwischen 2 und 4,5 Prozent. Diese Regelungen sind im Rahmen des neuen Tarifvertrages bereits diesen Monat in Kraft getreten und gelten für die nächsten fünf Jahre. Grundsätzlich hat sich der Streik also gelohnt.

Streiken die Österreicher nun auch?

Die Streikkultur bei uns ist generell sehr unterschiedlich zu der Deutschen. Die Situation ist in vielen Bereichen nicht viel anders und die Menschen haben allen Grund sich zu beschweren. Doch Streiks gibt es nur sehr selten. Im Oktober 2012 wurde einmalig in den Kindergärten gestreikt. Auswirkungen auf Eltern und Kinder gab es hierbei allerdings nicht, da die Erzieher und Pädagogen an einem Samstag für bessere Arbeitsbedingungen und ein höheres Gehalt auf die Straße gingen. Ein weiteres Problem ist, dass Berufe, die mit der Betreuung von Kindern in Zusammenhang stehen, in Österreich immer noch sehr einseitig von Frauen ausgeübt werden. Und sogenannte "Frauenberufe" werden traditionell immer noch sehr schlecht bezahlt. Daran konnte auch der großflächige Kollektivvertrag nichts ändern. Der Kita-Streik in Deutschland kann als Beispiel dienen. Dafür, dass man für seine Rechte und Forderungen einstehen muss. Seine eigene Meinung zu sagen, ist etwas Positives und kann, wie jetzt bewiesen wurde, der erste Schritt zur Veränderung sein.

Copyright Infografik: VLH

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