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Krieg - Väter & Söhne: Ausstellung von Markus Georg Reintgen
Der Fotokünstler Markus Georg Reintgen reist für seine Fotokunst durch die ganze Welt, so besuchte er historische Kriegsorte wie die Normandie, in der die größte allierte Invasion des europäischen Festlands im Zweiten Weltkrieg stattfand. Aber auch Veranstaltungen wie die "Tage der Offenen Tür" von Garnisonen, in denen Krieg zum Spielen wird, stattete er einen Besuch ab. Er setzt sich in seiner Arbeit immer wieder mit Krieg, Gewalt und Konfrontation auseinander. In seiner aktuellen Ausstellung "Krieg - Väter und Söhne" zeigt er seine digital bearbeiteten Fotografien, die zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg einladen. Gerade Bilder vom Krieg sind darauf angewiesen, genauer betrachtet und diskutiert zu werden. Die Ausstellung "Krieg - Väter & Söhne" ist vom 20.10.2012 bis 06.01.2013 in der Peace-Gallery des Anti-Kriegs-Museums in Berlin zu sehen.
Die Ausstellung heißt nicht umsonst Krieg - Väter & Söhne. Auf den Bildern begegnet man ihnen, den Vätern in Uniform sowie in Zivil und ihren Söhnen, aber auch Töchtern, die ihrem Vorbild folgen. Auch der Fotograf Reintgen wurde von seinem Vater, der Berufssoldat bei der Bundeswehr war, in seinem männlichen Selbstverständnis, auf die Vorstellungen von Mut, Tapferkeit, Gehorsam, Heldentum beeinflusst. So waren Kriegshelden, die lebenden und toten, Vorbilder von ihm und seinem Bruder. Erst der Unfall 1981, der bei ihm eine Querschnittlähmung verursachte und ihn seidem an den Rollstuhl bindet, veränderte den Blick des Fotokünstlers auf den Krieg und das Ideal des soldatischen Mannes.
Reintgens Kriegsbilder zeigen die Macht der Faszination und der Verführung durch den modernen militärischen Apparat u.a. durch Kampfflugzeuge, Panzer, Waffen, die soldatische Kleidung und Ausrüstung. Beeindruckt zeigt sich nicht nur das militärische Personal; fasziniert sind auch und vor allem die Besucher der großen Militärausstellungen, Männer, Frauen, Eltern und Kinder. Mädchen, darunter ein „Huey Girl“ von 2008, und Jungen sitzen im Cockpit des neuesten Kampfhubschraubers, kleine strahlende Gesichter unter viel zu großen Helmen; sie klettern in die gewaltigen Panzer, stehen hinter blitzenden Maschinengewehren und an mächtigen Geschützbatterien, die sich drehen und rauf- und runterfahren lassen und auf Knopfdruck ihre Position verändern. Vater und Mütter fotografieren voller Stolz ihre Sprösslinge. Wenn irgendwo die Vorstellung vom Krieg als Abenteuer und als sportliche Herausforderung überlebt hat, dann wohl in diesen Militärausstellungen, den sogenannten „Panzer-Partys“ und den entsprechenden Werbebroschüren auf Hochglanzpapier.
Reintgen hat für die Bilder der Ausstellung die Bezeichnung "MaxRoPaint" gefunden. Das Wort MaxRo steht für sein Künstlerkürzel, mit dem er seine Bilder signiert. Das englische Wort "Paint" steht für Farbe aber es enthält auch das Wort "Pain" das Schmerz bedeutet. Der Künstler übermalt seine Fotografien digital, mit Farben, wie schwarz und rot, die einen hohen Symbolwert haben. Die Übermalung erlaubt dem Künstler bestimmte Hervorhebungen, Akzentuierungen, auch Auslassungen.
Geboren wurde Markus Georg Reintgen 1963 in Nastätten. Nach einer, durch einen Unfall verursachten Querschnittlähmung ist er seit 1981 auf den Rollstuhl angewiesen.
Die Ausstellung "Krieg - Väter & Söhne" von Markus Georg Reintgen ist in der Peace-Gallery des Anti-Kriegs-Museums in Berlin vom 20.10.2012 bis 06.01.2013 zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Quelle: ag-friedensforschung.de
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