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Liebeskummer bei Jugendlichen
Liebeskummer – ein Thema das jeden Menschen früher oder später selber betrifft. Sei es bei sich selber, bei guten Freunden oder auch bei den eigenen Kindern. Liebeskummer bedeutet für die betroffene Person eine schlimme psychische Ausnahmesituation.
Von der Medizin wird dieser Zustand kaum zur Kenntnis genommen. Obwohl die Folgen von echtem Liebeskummer teilweise dramatisch, bis hin zu schweren körperlichen Erkrankungen oder sogar Selbstmord sein können. In den Medien wird immer wieder – so leider auch zurzeit – von Fällen berichtet, in denen Jugendliche als letzten Ausweg den Suizid wählen.
Liebeskummer Copyright: shutterstock.de
Wie kann man nun aber Betroffenen helfen – wie soll man als Elternteil reagieren, wenn das eigene Kind vom ersten Liebeskummer geplagt wird?
Ein Patentrezept gibt es dafür natürlich nicht, aber eine Regel ist allgemein gültig: Man darf Liebeskummer nicht unterschätzen und muss den betroffenen Menschen ernst nehmen, denn gerade bei Jugendlichen ist Suizid aus Liebeskummer die zweithäufigste Todesursache.
Das Gefühl der Liebe, kann so stark sein, dass jedes rationale Handeln überdeckt wird und für Außenstehende zu unbegreiflichem Verhalten, wie Hingabe, Selbstaufgabe und Opferbereitschaft führt. Wird dieses Gefühl jeweils erwidert, ist es oft mit ungeheurem Glücksgefühlen, innerer und äußerer Zufriedenheit sowie großer Ausgeglichenheit verbunden. Aber Liebeskummer muss nicht immer nur durch Verlust oder Trennung entstehen. Es gibt auch viele Fälle, in denen sich ein Mensch in einen anderen verliebt, ohne dass es zu irgendeiner Art von Beziehung gekommen ist. Hin und wieder weiß der oder die Betroffene nicht einmal von den Gefühlen des anderen.
Die Reaktion der Menschen auf den Verlust der Liebe oder hinsichtlich unerfüllter Sehnsucht ist sehr verschieden und kann von leichten Formen mit relativ kurzer Dauer bis hin zu langer und schwerster Verzweiflung reichen.
Tipps für den Umgang mit ihren Kindern, wenn sie unter Liebeskummer leiden:
Nehmen Sie sich für Ihr Kind Zeit
Es ist nicht immer gefragt richtige „Problemlösungssitzungen“ mit dem Kind zu machen. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, mit Ihnen Zeit zu verbringen und sich nebenbei auszusprechen. Etwas gemeinsam Erleben schafft Vertrauen und Geborgenheit und der Kummer kann unter Umständen auch mal nebenbei besprochen werden. Das Thema „Liebe“ ist für viele Kinder ein sehr intimes Thema und vielen ist es unangenehm darüber zu sprechen.
Nehmen Sie die Gefühle Ihres Kindes ernst
Auch wenn man selber den Liebeskummer und die Situation nicht nachvollziehen kann, werten Sie die Probleme Ihrer Kinder nicht mit Kommentaren wie „Morgen schaut alles wieder anders aus“ oder "Der hat eh nicht zu dir gepasst, du verdienst was Besseres" ab. Geben Sie Ihren Kindern das Gefühl ernst genommen zu werden, versuchen Sie Vertrauen aufzubauen, hören Sie zu und versuchen Sie verständnisvoll zu sein, auch wenn Sie ein Problem bereits zum fünften Mal besprechen.
Lassen Sie Ihr Kind traurig sein
Trauer ist ein ganz normales Gefühl, wenn man etwas verliert. Nur wer traurig sein darf und seinem Problem Raum geben kann, hat auch die Chance, diese Gefühle zu verarbeiten. Lassen Sie Ihr Kind traurig sein – natürlich sollen Sie es auch trösten, aber Trösten hat zwei Seiten, einerseits ablenken und andererseits Trauer zulassen – richtig Heulen, mal Schreien, mal einfach Nichtstun, stundenlang mit den besten Freunden telefonieren, etc. kann Wunder wirken.
Falls andere Menschen besser helfen können, unterstützen Sie das
Vielleicht ist es für Ihr Kind leichter, mit Freunden oder anderen Bezugspersonen über den Liebeskummer zu reden, als mit Ihnen. Ihre Eifersucht hat hier nichts verloren, es geht jetzt um Ihr Kind und das braucht soviel Hilfe, wie möglich. Vielleicht will Ihr Kind aber auch anonym mit jemand Außenstehenden reden. Es gibt Hotlines, bei denen Ihr Kind jederzeit anrufen oder ein E-Mail schicken kann und von Experten Hilfe bekommt.
Österreich: Rat auf Draht: 147, Telefonseelsorge: 142, Firstlove
Deutschland: Jugendnotmail
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