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Mikroplastik in Zahncreme, Duschgel, Kinderprodukten mit Glitzer- und Farbeffekten

Umweltschädliches Mikroplastik findet man in vielen Kosmetikprodukten. Absichtlich würde man diese winzigen Kunststoffteilchen nur ungern in den Mund nehmen oder auf die Haut auftragen. Ohne es zu ahnen, spülen so Millionen Menschen täglich Plastikmüll über den Abfluss in die Umwelt. Greenpeace hat zu diesem Thema einen Einkaufsratgeber veröffentlicht, der 553 Kosmetik-Produkte ausweist, die Mikroplastik enthalten.

Mikroplastik Greenpeace

Gefordert wird von Greenpeace ein EU-weites Verbot von Mikroplastik in Kosmetika. Die winzigen Plastikperlen aus Polyethylen (PE) werden von der Industrie beispielsweise in Zahncreme, Peeling oder Duschgel eingesetzt, um die reinigende Wirkung zu verstärken. Weitere Kunststoffe wie Polyamit (PA), Polypropylen (PP) oder Polyethylenterephtalat (PET) werden als Füll- und Bindemittel genutzt oder sollen beispielsweise in Kinderprodukten für Glitzer- oder Farbeffekte sorgen.

Plastikmüll ist ein ernstzunehmendes Umweltproblem mit globaler Dimension. Über die Haushaltsabwässer gelangt Mikroplastik in Flüße, Seen und Meere. Wird das Mikroplastik von Tieren mit Nahrung verwechselt, gelangt es in die Nahrungskette. Nachgewiesen wurde Mikroplastik auch bereits in Trinkwasser, Milch und Honig.

Mögliche negative Auswirkungen von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit sind noch nicht ausreichend erforscht. Stoffe, die dem Plastik zugesetzt sind, gelten jedoch als hormonell wirksam und krebserregend.

Download Mikroplastik Ratgeber & Produktliste

Die Produktliste mit 553 Produkten steht zum kostenlosen Download bereit. Sie bietet eine Orientierung, in welchen Produkten Mikroplastik enthalten sein kann.  

Plastik in Kosmetikprodukten ist nur für Fachkundige erkennbar. Die kleinen Teilchen verbergen sich unter Bezeichnungen wie nachfolgend aufgelistet in den Inhaltstofflisten der Produkte.

Nach folgenden Kunstoffen hat Greenpeace in den Produkten gesucht:

Abkürzung Kunststoff-Bezeichnung
ANM Copolymere von Acrylnitril mit Ethylacrylat
EVA Ethylenvinylacetat-Copolymer
PA Polyamit (Nylon-12, Nylon-6, Nylon-66)
PE Polyethylen
PP  Polypropylen
PES Polyethylenterephthalat
PI Polyimid (Polyimid-1)
PUR Polyurethan (Polyurethan-2, Polyurethan-14, Polyurethan-35)
Quelle: Greenpeace.org, BUND Deutschland
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