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Nach Prostatakrebs 1300 km Tour
Heute um 10 Uhr war der Start eines mutigen und besonderen Vorhabens: Zehn Männer stellen sich nach der Prostatakrebs-Erkrankung der Herausforderung, innerhalb von vier Wochen mit dem Rad von Köln ans Mittelmeer zu fahren.
Das sind rund 1.300 km, die sie für mehr Akzeptanz und Bewusstsein zurücklegen werden. Damit wollen sie das Tabuthema Prostatakrebs thematisieren. Die Prostatakrebserkrankung zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen beim Mann. Nach der Diagnose herrscht häufig Sprach- und Tatenlosigkeit bei den Betroffenen. „Vielen Betroffenen fällt es schwer nach einer Krebserkrankung wieder Zutrauen zur eigenen Leistungsfähigkeit zu gewinnen. In der Folge ziehen sich nicht wenige Betroffene zurück und nehmen nicht mehr so aktiv wie zuvor am Leben teil. Durch individuelle Herausforderungen – kürzere Bewegungsintervalle oder lange Radtouren – können sie das Vertrauen in ihre körperliche Belastbarkeit wiedererlangen. Damit verbunden ist auch eine größere Erlebnisfreude und eine Stabilisierung der Psyche“, hebt Günter Feick, der Vorsitzende des BPS, hervor.
Hinter diesem Projekt stehen der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS) und die Deutsche Sporthochschule Köln. Unterstützt wird das Projekt von Globetrotter und Toyota. Mit dem Projekt will man aufzeigen, dass Menschen selbst nach einer Krebserkrankung Außergewöhnliches vollbringen können. Die zehn Männer werden von drei Studentinnen, die ihre Diplomarbeit über die körperliche und psychische Verfassung der Männer während der Reise schreiben, begleitet.
Bereits im Jahre 2008 initierte der wissenschaftliche Leiter dieser Aktion, Dr. Freerk Baumann ein ähnliches Vorhaben "Über den Berg- Krebspatienten wandern in ihr neues Leben". Er wanderte mit zwölf Brustkrebspatientinnen über den Jakobsweg und überquerte mit sieben Prostatakrebspatienten die Alpen. Die Ergebnisse dieser Expedition sind in seime Buch „Die Macht der Bewegung“ nachzulesen. Nicht nur die Lebensqualität konnte nachhaltig verbessert werden, es konnte auch eine Senkung der freien Radikale, die für eine Krebserkrankung mitverantwortlich sein können, festgestellt werden. 2009 wurden diese Projekte mit dem Helmut-Wölte-Preis für Psychoonkologie ausgezeichnet.
Dem BPS sind bundesweit mehr als 220 Selbsthilfegruppen angeschlossen. Dort und bei der Prostatakrebs Beratungshotline des BPS „Patienten helfen Patienten“ (dienstags bis donnerstags von 15:00 – 18:00 Uhr, Tel.: 0800 7080123) können sich Betroffene und Angehörige informieren und beraten lassen.
Quelle: Deutsche Sportschule Köln
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