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Reiseübelkeit - Wenn Kindern beim Autofahren schlecht wird

Viele Kinder sind von Reiseübelkeit betroffen. Am häufigsten leiden Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren unter der Reisekrankheit, auch Kinetose genannt. Es gibt Hausmittel und Tipps, um der Reiseübelkeit vorzubeugen, aber nicht immer helfen sie auch, sodass manchmal Medikamente die einzige Lösung sein können.

Warum kommt es zur Reiseübelkeit?

Die Reiseübelkeit kann bei Auto-, Busfahrten und auch bei Luftturbulenzen im Flugzeug sowie durch Wellengang auf See auftreten. Die ungewohnten Bewegungen wirken auf das Gleichgewichtsorgan im Innenohr ein. Nicht immer kann man die Ursachen für die Bewegung mit den Augen mitverfolgen, somit kann das Gehirn diese Reize nicht zuordnen und es kommt zu der Reisekrankheit, die sich in Übelkeit und Erbrechen äußert.

Welche verschiedenen Mittel gibt es gegen die Reisekrankheit?

In der Apotheke gibt es verschiedene Mittel wie das homöopathische Mittel Cocculus D4, Zäpfchen und Pflaster für Kinder, Reisekaugummis, Ingwer Tabletten und auch verschreibungspflichtige Medikamente die man dem Kind bereits vor Reisebeginn geben kann. Die meisten dieser verschreibungspflichtigen Medikamente enthalten den Wirkstoff Dimenhydrinat. Man nimmt sie ungefähr eine Stunde vor Reisebeginn ein, die Wirkung hält dann etwa vier Stunden.

Wie kann man die Reiseübelkeit vermeiden - Tipps gegen die Reiseübelkeit:

  • Den Grund für das Auftreten der Reisekrankheit kennen wir. Deshalb kann man versuchen, genau Hinzuschauen und darauf zu achten, wie die Bewegungen, die man fühlt, zustande kommen. Das ist auch der Grund warum dem Fahrer selbst nicht übel wird, er weiß genau, warum und wann er bremst oder abbiegt. Als fahrender Papa kann man das Kind aktiv in die Fahrt miteinbeziehen und ihm erzählen was man gerade vor hat und warum.
  • Vor Reisebeginn sollte man den Kindern keine fett- oder ballaststoffreiche Mahlzeit geben bzw. nach dem Mittagessen oder Abendessen sollte man nicht gleich losfahren.
  • Kauen während der Fahrt kann helfen, dass den Kindern nicht übel wird. Deshalb sollte Eltern ausreichend Snacks (Zwieback, Reiswaffeln, Dinkelstangen, fettarme Kekse) für die Autofahrt mitnehmen. Aber auch Kaugummi kauen kann helfen. Gerade die ersten Reisen mit Kind sind für Eltern eine echte Herausforderung. Die Routine stellt sich erst mit der Zeit und Übung ein.
  • Das Kind sollte nach Möglichkeit in Fahrtrichtung sitzen, damit das Gleichgewichtsorgan nicht völlig überfordert wird.
  • Wenn das Kind zur Reiseübelkeit neigt, sollte es während der Fahrt nicht lesen. Wenn das Kind den Kopf in Richtung Buch neigt, stellt sich das Gehirn auf Ruhe ein. Das fahrende Auto sorgt aber durch seine Fahrbewegungen (bremsen, Kurven fahren, Gas geben) für Bewegung. Dadurch kommt das Gleichgewichtsorgan durcheinander und es kann dem Kind übel werden.
  • Gemeinsame Spiele können Kinder gut ablenken. Empfehlenswert sind Sehspiele, bei denen das Kind in die Fahrtrichtung schauen muss z.B. Auto zählen.
  • Vielen Kindern und auch Erwachsenen hilft es, wenn sie vorne sitzen, direkt neben dem Fahrer und ihren Blick in Fahrtrichtung richten.
  • Achten sollte man auf genügend frische Luft während der Autofahrt (keine Zugluft). Beim Tanken, Fenster und Türen geschlossen halten, damit der Benzingeruch nicht ins Wageninnere kommt. Gerüche, die eine Übelkeit der Kinder begünstigen, sind generell zu vermeiden (Rauchen, Alkohol).
  • Für Kinder ist es günstig in der Nacht zu fahren. Das Gleichgewichtssystem ist während des Schlafes gedämpft, deshalb tritt die Reisekrankheit normalerweise in der Nacht, wenn das Kind schläft nicht auf.
  • Für den Notfall sollte man immer einige Plastiktüten mithaben.

 

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