Blogeintrag

Dachte, ich bin mittlerweile nicht mehr so leicht aus der Ruhe zu bringen was Babykacke betrifft. Ist immerhin schon mein zweiter Sohn, insofern bin ich geübt, aber es gibt Situationen, die wünsch ich niemandem und auch nicht mir.

Unser jüngster Sohn hatte ein verkürztes Zungenbändchen. Es war nicht so kurz, dass es jetzt schon Probleme gemacht hat. Wollten aber auch nicht riskieren, dass er später mal Probleme beim Sprechen hat und wir ihn als Kleinkind mit Narkose operieren lassen müssen. Aufgefallen ist uns das erst eher spät, also in der achten Lebenswoche. Einen Termin im Spital haben wir rasch bekommen, aber meine Frau war an diesem besagten Tag mit 40 Grad Fieber gesegnet. Also blieb der Arzttermin an mir hängen, ich mit schreiendem Baby (wahrscheinlich Hunger) auf ins Spital. Das Getragen werden hat ihn dann wieder einigermassen beruhigt. Dann ewig Warten, wirklich ewig... mit Baby kann Warten einfach nichts. Ich war noch dazu etwas leichtsinnig, hab den Kleinen ohne viele Utensilien ins Spital getragen. In der Hoffnung, das alles ruck zuck gehen würde.

Ihr kennt das sicher auch, man beobachtet die Menschen und fängt dann an zu rechnen, wieviele noch vor einem sind. Nach einer Stunde endlich nur mehr zwei Patienten vor uns. Fein super, kann ja nicht mehr lange dauern und dann: KRACH, KRACH und nochmal KRACH. Mein Sohn erleichterte sich groß, bei Babys hört man das... ach ja er ist ein Stillkind und Stillkinder funktionieren eigen beim großen Geschäft. Unser Babysohn hat etwa alle 10 Tage einmal groß und dann dafür richtig viel. Keine Babywindel für sein Alter hält diese Ladung aus. Keine und auch wenn ich ihm zwei Windeln umbinde, würde das nichts helfen. Es sieht aus wie Kürbiscremesuppe, davon eben einen riesengroßen Topf und das alles in der einen Windel, die mein Kleiner anhatte. Und welche Freude nur mehr ein Patient vor mir und ich mit dem vollgekackten Kind im Arm. Was tun? Also wickeln, Wickeltisch gab es ja, ich Idiot hatte aber kein Wechselgewandt mit und auch keine Feuchttücher. Nur eine Ersatzwindel und eine Packung Taschentücher und eine Kuscheldecke.

Das Ganze übrigens in einem einigermassen vollen Warteraum. Beim Wickeln ging ein Teil der "Kürbiscremesuppe" auf den Wickeltisch, beim Wegwerfen der Windel tropfte die "Kürbiscremesuppe" auf den Abfalleimer. Dabei versuchte ich ruhig zu bleiben und meine Nerven nicht zu verlieren, immerhin der nächste Patient waren wir. Also handeln... Sohnemann bekam über die eine neue Windel nichts mehr angezogen, die Kuscheldecke zum Einwickeln musste reichen. Zum großen Glück war der Waschraum mit Einwegtüchern ausgestattet, ich nahm sie alle und das Desinfektmittel leistete auch gute Dienste. Trotzdem blieben einige orange Babykacke-Spuren auf Wickeltisch, Boden und Abfalleimer zurück.

Dann wurden wir aufgerufen. Ich erklärte kurz warum ich mit einem fast nacktem Kind zur Ärztin kam. Verständnisvoll waren die Damen dort schon und dann ging alles ziemlich rasch. Kurzer Schnitt mit dem Skalpell, Söhnchen hat es fast verschlafen und geblutet hat es nur ganz kurz. Seitdem kann er endlich auch Zunge zeigen.