Forenbeitrag
Väterkarenz
von: daddytom
hallo!
seit 6 wochen bin ich stolzer papa einer süßen tochter und in einer woche habe ich meinen letzten arbeitstag, bevor ich 18 monate in karenz gehe.
natürlich freue ich mich sehr auf die zeit, die erfahrungen und erlebnisse, aber natürlich sind auch sorgen und ängste dabei.
was ich ehrlich sagen muss...im schönen rechtsstaat österreich wird es einem (vor allem bürokratisch) nicht gerade eifnach gemacht. vor allem mit informationen wird derart gegeizt, dass man nie so recht das gefühl bekommt, wirklich all seine "vorteile" und kosten zu bekommen.
nichts desto trotz haben wir uns für das "20+4" modell entschieden und werden damit sicher ganz gut fahren.
meine frage(n).
natürlich war bei uns der wirtschaftliche aspekt auch ein grund (aber nicht vorrangig), da meine LG doch besser verdient (vor allem auf provision).
des weitern hat ihr der chef angeboiten, noch 1-2 monate homeoffice zu machen (großteils).
da allerdings ihre kollegin nun auch schwanger ist, das geschäft schlecht läuft und ein neues system in der arbeit ist, fürchten wir, dass es dazu nicht kommen wird.
nicht, dass ich e nicht trotzdem hinbekommen würde....
aber erstens ist natürlich das finanzielle jetzt etwas unsicherer als zuvor und zweitens, meine LG beginnt ganz schön zum "flippen", wenn sie jetzt in 3 wochen "sofort" 9 std in die arbeit muss, dass sie ihr kind vernachlässigt und ich die kleine vielliecht nicht beruhigen kann, weil die weiß ja dann auch nicht, warum die mama plötzlich weg ist und und und....
so...die frage...was gibt es bezüglich meiner erwähnten punkte für erfahrungen bei euch?!?!
gibt es überhaupt welche??!!
ich versuche sehr beruhigend auf LG einzuwirken. zeig ihr abends, dass ich die kleine auch beruhigen kann und hab auch die möglichkeit (mehrmals) täglich zu ihr in die arbeit zu kommen, wenn der trennungsschmerz zu groß wird. (und homöpathi-kugerl haben wir auch...hilfts nix - schads nix) :)
danke schon mal!
mit Vaterkarenzerfahrung kann
mit Vaterkarenzerfahrung kann ich dir leider nicht dienen, das kommt erst nächstes Jahr auf uns zu, dann werde ich zwei Monate nehmen. Der Kleine ist dann aber schon 1,5 Jahre und das kann man mit deiner Situation nicht vergleichen. da hast du dir ganz schön was vorgenommen, ein 6 wochen bzw. dann 9 wochen altes Baby ist nicht ohne aber es ist sicher zu schaffen, wenn es nicht mehr gestillt wird. Aus Vaterkarenz im ersten Jahr auch kein Thema, weil für meine Frau war von vornherein klar, dass sie unseren Sohn mindestens ein halbes Jahr stillen will. Mit der Entscheidung, dass ein Baby gestillt wird, wird die Mutter unabkömmlich und wenn ein Baby das Stillen mal gewöhnt ist, dann will es das auch zum Trösten. Alternativen hat er oft nicht akzeptiert, das ist teils noch immer so.
Wird sicher hart für deine Lebensgefährtin, meine hat in der Schwangerschaft noch groß geredet von Weggehwünschen und wieder mal auf den Putz hauen, wie er dann da war, wurde sie zur Löwenmutter und wollte ihn wenn dann nur mir anvertrauen. Eine bessere Referenz gibt es doch eh nicht, als dass du abends die Kleine beruhigen kannst. Der Abend ist meines Erachtens die größte Herausforderung, da sind Babys überfordert, gereizt und am Schreien - so kenne ich das.
Für euer Kind ist es wichtig, dass jemand da ist, der sich um sie kümmert, ob das die Mutter oder der Papa ist, ist ihm wahrscheinlich egal. Das bekommt man als Vater sicher genauso gut hin, stillen kannst du nicht, aber Fläschchen geben und kuscheln und Windeln wechseln und spielen und spazieren fahren und so weiter. Ich merke es ja bei mir und das obwohl ich nicht der Hauptbetreuer unseres Sohns bin, dass ich den Kleinen immer besser verstehe. Die ersten Tage, Wochen ist man noch unsicher, aber das hat auch jede Mutter hinter sich, da muss man durch und dann läuft das schon.
Bei uns lagen die Probleme woanders
Hallo,
ich war ein Jahr lang in Elternzeit - allerdings später, nämlich vom 1. bis 2. Geburtstag unseres kleinen Wunders namens Mattis. Meine Frau hat voll gearbeitet.
Da Sie praktisch sehen konnte, dass ich die Sache im Griff hatte, haben sich derartige Ängste wie oben beschrieben nicht lange gehalten. Es hat nur ein wenig gedauert, bis Sie akzeptiert hat, dass wir nicht in allen Punkten die gleichen Vorstellungen haben und ich deshalb manche Dinge einfach nicht so machen *wollte*, wie sie die getan hätte.
Und die Leute, die diese Entscheidung von außen mit "Was? Wirklich? Das wäre ja nichts für mich...(und dabei komisch gucken)" kommentieren - die haben ihr Selbstvertrauen kaum angegriffen, sondern sie eher sauer gemacht.
Aber ein anderer Punkt hat Stress erzeugt: Mattis wurde voll zum "Papakind". Er hat mich Ihr in allen möglichen Dingen vorgezogen - so wie das in der häufiger vorkommenden Rollenverteilung dann wohl eher die Mama erlebt. Z.B. wollte er Trost in erster Instanz von mir haben, nicht von Ihr.
Und da war meine Frau ziemlich neidisch und manchmal regelrecht unglücklich.
Hilfreich war da z.B., den beiden gezielt auch Zeit zusammen und ohne mich einzuräumen.
Außerdem: Inzwischen ist meine tolle Zeit fast ein Jahr vorüber, und Mattis hat sich zwischen uns eingependelt. Wir sind jetzt quasi "gleichberechtigt". Schlussendlich habe ich fast das Gefühl, dass die Zeit mich sehr viel nachhaltiger verändert hat als ihn.
Grüße,
Der_Andreas