Forenbeitrag

Hilfe: Beruf zieht mich 500km weg von Kindern

von: FreshHead

500 km sind nicht aus der Welt. Wer hat Erfahrung mit Distanz-Beziehung zu Kindern.

Wollen die Kinder irgendwann zu Papa?

Ich will eine neue Existenz aufbauen - zahle gerne Unterhalt an meine leiblichen Kinder (Unterhalt an Kindsmutter was anderes). Für einen gutbezahlten Job wechsele ich gerne die Stadt. Nur meine Gedanken an meine Kinder lassen mich nicht ganz frei in der Wahl des Einsatzortes. Welcher Pendeler-papa kann mir Tipps geben?

Wer hat überdies noch Erfahrung als Pendler und Patchwork-Single (Meine Konstellation ist Ex1-Kind1-ICH-Kind3-Ex2-Kind2 (Kind 2 ist nicht mein leibliches)).

 

ich bin auch geschieden, aber meine Ex wohnt in der gleichen Stadt und die Kinder bei ihr. Weiss nicht wieviel du bei dem neuen Job verdienst, aber 500 km Entfernung ist echt viel. Wie ist denn dein Besuchsrecht geregelt? Wie oft siehst du deine Kinder jetzt? Förderlich für eine gute Vater- Kind Beziehung ist eine weite Distanz sicher nicht. Ich kenne einige geschiedene Väter, auch welche die weiter von den Kindern entfernt leben. Es ist nicht leicht das zu vereinbaren, je weiter weg desto schwieriger und die Kosten und Zeit um sie zu sehen, darfst auch nicht unterschätzen. Für 500 km brauchst mit dem Auto schon mal viele Stunden, wenn dann ein Geburtstag, eine Schulfeier, ein Fußballspiel, eine Krankheit ansteht, kannst nicht schnell mal vorbeikommen und bei deinem Kind sein. Wenn es sich vermeiden lässt würd ich das nicht machen. Wenn du keinen job in der Nähe findest dann hast du keine Wahl, ein Pleite Papa kann den Kindern auch nicht viel bieten. Aber überleg dir das gut. Wie alt sind deine Kinder? 

 

Ich denke du überschätzt den Wert von Geld denn mit Geld kann man die Freundschaft und Liebe seiner Kinder nicht wirklich dauerhaft erkaufen. Nur wenn du wirklich keine Wahl hast würde ich so weit weggehen. Ich muss da immer an die eine Kreditkartenwerbung denken:

Playmobil Piratenschiff? 70€!

Playmobil Pirateninsel? 60€!

Keine bezahlten Überstunden gemacht haben um mehr Geld zu verdienen und stattdessen lieber zusammen mit dem Junior Zeit verbracht und was Eigenes gebaut haben, und damit zu seinem Helden geworden sein? Unbezahlbar!!!! Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen ...

 

Ja, ein Pleitepapa kann nicht viel bieten. Das kommt für mich überhaupt nicht in Frage.

Ich habe zwei Kinder von zwei Frauen (7 und 1), die jeweils bei der Mutter wohnen in derselben Stadt. Ich kann sie so oft sehen wie ich möchte und wenns nach den Müttern geht, immer gerne noch mehr. Von der Besuchsregelungs-Seite gibt es daher keine Probleme. Aber so einfach ist die Sache für mich nicht. Ich bin seit Juli meinen Job los und bewerbe mich seither im Vollzeit-Modus. Meine Stadt im Norden gibt nichts her - überhaupt habe ich momentan kaum Schnitte im Norden. Da ich bei meiner Ex und dem Jüngsten ausgezogen bin, beherbergen mich meine Eltern (das ist die ersten Tag gut - aber auf die Dauer echt deprimierend...).

Ich habe also einen sehr starken Impuls egal wohin wegzurennen!!!

Wenn ich zurückdenke an meine Kindheit, dann war mein Vater immer da. Es war sogar mal erholsam, als er zum WE-Pendler wurde und ein halbes Jahr später, waren meine Eltern mit meinen Brüdern ausgezogen und ich Daheim geblieben, um mein Abi zu  machen. In meiner Erinnerung sind die Highlights mit meinem Vater eher die Urlaube. An die übrige Zeit habe ich kaum Erinnerung - eher genervt, weil er angestrengt vbon der Arbeit kam und die WE brauchte, um sich zu regenerieren.

Ich komme gerade aus einem kurzen aber intensiven Urlaub mit dem großen. Wenn wir wegfahren, wächst er jedes Mal über sich hinaus. Der Kleine hat nach einer Woche bereits gefremdelt, sich aber glücklicherweise sofort wieder an mich geschmiegt. Ich schätze nächstes Jahr kann ich die beiden auch zusammen mitnehmen - vielleicht auch schon diesen Winter.

Solche Pläne werde ich immer beibehalten. Ich hoffe natürlich, dass sie später auch mal interesse haben, bei mir zu wohnen. Dann wäre es vielleicht mal so, dass meine Exfrauen an mich den Unterhalt zahlen?

Naja, träumen darf man ja wohl.

Aber ich erhoffe mir halt wirklich überhaupt eine Chance auf eine Existenz mit meinen Kindern aufzubauen. Ich selbst muss dabei ja auch eine Perspektive haben und zwar möglichst für die nächsten 35 Jahre. Irgend ein Job den ich tag ein tag aus mache, bringt mir in dieser Hinsicht nichts.

Ich mache es nicht des Geldes wegen, aber der eigenen Perspektive wegen.

FreshHead

 

 

 

deinen Aufbruchimpuls kann ich verstehen und bei den Eltern in einem Zimmer zu wohnen kann auf Dauer nichts. Würd trotzdem ein Zwischending andenken und nicht gleich 500 km weit weg ziehen. Dein 7jähriges Kind kann vielleicht schon nachvollziehen, dass du trotzdem da bist obwohl du nicht gleich ums Eck wohnst, aber du hast auch ein einjähriges Kind, zu dem musst die Beziehung erstmal aufbauen. Klar musst du für dich eine Perspektive haben, deine Kinder solltest in deine Zukunftspläne aber einbeziehen und nicht nur als Urlaubspapa. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber als Vater bist du nicht nur für Urlaubfahren und ein paar besondere Erlebnisse zuständig. Ich wohn mit meinem Sohn zusammen und bin froh, dass ich erleben kann wie er täglich mehr kann und eben seine Entwicklung miterlebe. Zudem trage ich die Mitverantwortung wie er sich entwickelt, was er tut... Arbeiten wirst du auch noch wenn deine Kinder dich nicht so viel brauchen, weil sie dann andere Interessen haben, sie erwachsen sind ... die gemeinsame Kindheit kannst später nicht mehr nachholen, kann mir vorstellen, dass du das später doch eventuell bereuen wirst.

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