Forenbeitrag

Sex nach dem das Baby da ist?

von: Daniel

Hallo Leute!

Unser Sexleben vor der Geburt, sogar in der Schwangerschaft, war echt super. Seitdem unsere Tochter da ist, spielt sich gar nichts mehr ab. Klar, dass man danach nicht gleich Lust hat. Aber jetzt ist sie schon 4 Monate alt. Welche Erfahrungen habt ihr denn da gemacht? Sie stillt die Kleine noch und wird das auch noch einige Zeit machen.

 

Da mußt jetzt Geduld haben. Ab jetzt bist Du für einige Zeit die zweite Geige ;)
Kann Dir nur den Rat geben, Geduld haben, nicht drängen...
...und scho gar nicht fremdgehen ;))))))

 

zweite Geige ist ja ok, aber kann das echt sein, dass Frauen nach der Geburt gar keine Lust mehr auf Sex haben. Kann mir vorstellen, dass das mit dem Stillen zusammenhängt. Es müßte ja nicht mal echter GV sein - ich stehe auf sie, finde sie scharf und da ich nicht ran darf, macht mich das irgendwie noch schärfer. Manchmal denk ich echt, ich halt es nciht mehr aus, aber betrügen ist für mich trotzdem kein Thema.

 

 

du bist in der Situation nicht alleine, kenne einige, für die das ein Problem war und bei manchen noch ist. Meistens kommt die Lust wieder nach dem Abstillen. Sex und Stillen passt anscheinend nicht so gut. War bei uns auch so, zudem war sie bei den Brüsten so übersensibel. Ganz so wie vor dem Kind, ist es jetzt aber nicht mehr.

 

Jaja, das ist wirklich ein leidiges Thema. Zum einen weiß Mann, was Frau geleistet hat, zum anderen will Mann aber irgendwann wieder zur sexuelln Normalität zurück kehren. Drängen darfste nicht, quervögeln willste nicht, bleibt also nur: Abwarten.

Und nun die wirklich schlechte Nachricht: Unsere Tochter ist seit gut 20 Monaten da und im elterlichen Schlafzimmer ist zwar wieder mehr Betrieb als noch 4 Monate nach dem Showdown, aber so wie früher ist es nie wieder geworden. Nicht mal annähernd. Und ganz ehlich? Da muss Mann (ich schreibe das absichtlich so: MANN und nicht man) erstmal drauf klar kommen. Ist nicht einfach, habe ich auch noch nicht wirklich geschafft.

Unbefriedigende Antwort (wenn überhaupt noch interessant für den Threadersteller), aber leider die Realität.

 

Hallo Blechpirat,

Danke für deinen Input. Wirklich aufmuntern tut mich das nicht. Ist bei uns auch noch nicht viel besser geworden. Wir haben zwar wieder hin und wieder Sex, aber es ist bei uns - oder zumindest für mich - nicht mehr das gleiche wie vorher. keine Ahnung wie da die sexuelle Normalität wieder hergestellt werden kann. Trau mich auch nicht mit ihr drüber zu sprechen - das könnte doch nach hinten losgehen, oder sprichst Du mit Deiner offen darüber?

 

Hallo,

also ich habe direkt nach der Geburt auch die Erfahrung gemacht, dass der Sex doch echt zu kurz

kommt. Allerdings haben wir immer sehr offen über die Sache gesprochen. Allerdings hilft es wenig Vorwürfe zu machen oder zu schreien.

Wenn jeder sagen darf was ihm fehlt, findet sich immer eine Lösung. So war es bei mir.

Nach einiger Zeit kehrte Normalität ein und in meinem Fall wurde vieles besser.

Bei mir hat es allerdings schon lange gedauert, Stillen über 9 Mon. und ab dann wurde es besser.

Ich hoffe das Hilft.

 

Ich tippe jetzt mal ein wenig ausführlicher, weil ich mich in den letzten Monaten gedanklich sehr mit dem Thema beschäftigt habe.

Mit dem Thematisieren ist das so eine Sache. Das ist nicht ungefählich. Andererseits ist es auch nicht gut, wenn man's immer nur runterschluckt und die Schnauze hält. Das erhöht den Frust nur.

Wenn Mann sich dazu entscheidet darüber mit Frau zu reden, dann sollte man sich zumindest darüber im Klaren sein, dass Frau die aktuelle Sex-Lage in aller Regel nicht vorsätzlich herbei geführt hat. Das passiert zum einen unterbewust und automatisch, zum anderen gehören immer zwei Verursacher dazu. Also auch der Freshdad selbst.

Wenn man ein wenig über das gemeinsame Leben seit der Geburt des Kindes nachdenkt, dann fallen einem schon eine ganze Menge Auslöser bzw. Liebestöter ein. Angefangen von den körperlichen Folgen bei der Frau, über den grade in der Anfangszeit großen Schlafmangel bis hin zur Findung der neuen Rolle im Leben.

Als Mann hat man es da recht einfach. Klar stehst Du nachts auch auf, aber in aller Regel ist es die Frau. Du fällst ja schon aus rein bioligischen Gründen in der Hälfte der Fälle aus. Männer geben keine Milch. Papa ist Mann doch recht schnell. Du gehst zügig wieder arbeiten, gehst wieder zum Sport, was weiß ich. Wir Männer müssen den kleinen Wurm doch nur in unseren bisherigen Alltag einbauen. Und weil das relativ simpel ist, haben wir natürlich auch schnell wieder Bock auf Sex. Wild, dreckig, geil, eben so wie früher.

Die Frau hingegen muss ihren kompletten Alltag umstellen. Das fängt schon mal damit an, dass sie das Arbeiten aufgibt und damit gleich eine ganze Menge sozialer Kontakte wegfallen. Ich möchte auch mal unterstellen, dass die Betreueung eines Neugeborenen ähnlich anstrengend sein kann wie eine Doppelschicht im Steinbruch. Oft fallen auch gleich die Hobbies aus und damit sieht Frau eigenlich nur noch Kind und Haus. Dürfte Mann auch an den allabendlichen Gesprächen feststellen: es geht eigentlich in ihren Erzählungen nur noch ums Kind. Das alles trägt dazu bei, dass die Frau sich plötzlich selbst nicht mehr als begehrenswerte Frau wahrnimmt sondern völlig in ihrer Rolle als Mutter aufgeht.

In Männersprache könnte man auch sagen: Du machst ein Upgrade von Mann zu Papa, Deine Frau macht einen kompletten Systemwechsel.

Ich selbst habe mir den Mund bei meiner Frau fusselig geredet. Gebracht hat es nichts außer nur noch mehr Frust. Das aber ist eine ganz persönliche Erfahrung, die nicht auf jeden Paar anwendbar sein muss. Vielleicht hilft es bei Euch darüber zu reden. Vielleicht geht es nach hinten los. Das wirst Du besser abschätzen können als alle anderen hier.

Ich konnte die Situation nur mit Plan B verbessern, der zwar weitaus aufwändiger ist als ein Gespräch, der aber weit weniger Streitpotenzial in sich birgt: Ich habe irgendwann angefangen, meiner Frau auf Teufel komm raus Komplimente zu machen. Schicke neue Haarfarbe, die neue Jeans ist aber ganz schön heiß, usw. Wenn sie sich nach irgendwas gebückt hat um es aufzugeben, dann habe ich absichtlich was anderes runter geworfen und gesagt "Mach das nochmal, das sah verdammt gut aus". Kurz um: ich rufe ihr permanent in Erinnerung, dass sie noch immer in der Lage ist, mich zu erregen. Dazu gehört auch mal eine anzügliche SMS oder Kommentar. Bei Ikea mal auf 'nen Esstisch zeigen und sagen "Wetten dass der bei uns keine 3 Minuten druchhalten würde?". Viel in den Arm nehmen, den Hintern anfassen und "Herrlich!" ins Ohr füstern. Irgendwas. Hauptsache sie fühlt sich von Dir begehrt. Nur nicht übertreiben. Bischen Romantik muss auch mal dabei sein.

Das alles veranlasst sie zwar noch nicht dazu, über mich herzufallen, so wie sie es früher getan hat. Aber es erhöht die Chancen, nicht abgewiesen zu werden wenn man abends im Bett mal auf ihre Bettseite rutscht. Und eins ist zumindest bei mir ganz klar: wenn ich nicht ganz klar sage, dass ich Sex weil,  bekomme ich auch keinen. Die Initiative meiner Frau habe ich bisher leider noch nicht wieder nennenswert reaktivieren können. Der Akt an sich wird dadurch auch nicht wieder wie früher, aber der verbessert sich auch langsam. Sehr langsam, zugegebenermaßen. Aber immerhin.

So, das war mal der Gedankengang eines Freshdads, dem Nutten zu teuer und Affairen zu kompliziert sind. Da restaurieren wir doch lieber das, was wir sowieso schon haben. :-)))

 

Hallo Blechpirat,

Vielen Dank für dein ausführliches Feedback. Freut mich irgendwie, dass ich nicht der Einzige bin, der mit dem Problem zu "kämpfen" hat - zumindest bestärkts mich, dass es nicht nur an mir liegt. Klar, auch ich bin durch die Schwangerschaft etwas in die Breite gegangen, aber soweit ich das beurteilen kann ist das noch im Bereich des erträglichen :-)

Das Reden hab ich probiert und ganz schnell wieder gelassen. Wir haben zwar eine sehr gute Gesprächsbasis, aber bei manchen Themen ists wohl besser man hält den Mund. Das war in den ersten Versuchen dann doch etwas unproduktiv - daher hab ich das eingestellt, bevor das ganz nach hinten losgeht. Ich habe jetzt auch auf psychologische Kriegsführung umgestellt und versuch sie anders zu verführen. Eindeutig, zweideutige Anmerkungen, Komplimente, mal unabsichtlich beim zappen den Samstag nacht Softporno länger laufen lassen, ein paar Erinnnerungen aus alter Zeit hochleben lassen.... Danke für Deine Anregungen - das geht in "meine" Richtung.

Aber natürlich auch nicht zu vergessen, dass auch ich mich etwas umstellen muß. Lauten, unanständigen Sex wenn die Kleine im Nebenzimmer schläft ist auch noch etwas eigen....

Und ja...auch mir sind Nutten zu teuer und Affären zu kompliziert. In diesem Sinne Gut Nacht und uns viel Erfolg am Schlachtfeld!
 

 

tja war mir schon klar, dass ich nicht der einzige Mann bin, der sich die Frage nach dem Sex nach der Geburt stellt. Mit Komplimenten habe ich es auch schon versucht, die ziehen durchaus aber nur in Richtung "gute Mutter sein", alles was in Richtung Erotik geht, nimmt sie mir nicht ab. Sie hat durch die Schwangerschaft schon einiges zugenommen, das belastet sie sehr. Ich finde sie trotzdem begehrenswert und das würde ich ihr auch gerne zeigen, aber da blockt sie ab.

Aber wir haben schon über ein zweites Kind gesprochen und ohne Sex wird das nicht funktionieren, insofern harre ich der Dinge, die da noch kommen werden und übe mich einfach in Geduld, auch wenn das nicht immer leicht ist.

 

Nur nicht drängen - das kommt ganz schlecht und macht der Frau nur noch mehr Stress und Druck. Geh's langsam an und versuch keinen Druck dann kommt das schon von alleine. Die erste Zeit wirds aber wohl eher auch nix und wenn dann mußt sehr spontan und flexibel sein. Denn die Zeitfenster wo du mal Ruhe und ein Platz für Erotik oder Sex findest sind eher selten...zumindest bei uns :)

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