Magazin

Gedenktage gibt es mittlerweile massig und auch für Männer gibt es einen eigenen Weltmännertag, der jährlich am 3. November stattfindet. Gedenktage sind selten Gründe zum Feiern, meistens haben sie einen sehr ernsten Hintergrund, wie z.B. der Weltkindertag oder der Weltkrebstag. Auch der Weltmännertag ist ein Aktionstag und soll in diesem Fall das Bewusstsein der Männer im gesundheitlichen Bereich erweitern.

Hinter der Idee des Weltmännertages steht der Wiener Eventorganisator Georg Kindel, den man u.a. durch das gescheiterte Michael-Jackson-Tribute in Wien kennt. Kindel ist Initiator des Weltmännertages. Für seine Idee konnte er sogar Friedensnobelpreisträger Michael Gorbatschow als Schirmherr gewinnen. Das erste Mal fand der Aktionstag im Jahr 2000 in Wien statt. Organisatoren waren die Stadt Wien, die Gorbatschow-Stiftung, Medical Connection und das United Nations Office at Vienna (UNOV). Als sichtbares Zeichen des Tages war die "World Awards-Gala" geplant, bei der die Männer des Jahres ausgezeichnet werden sollten. Bis 2003 fand dieses Veranstaltung auch statt, 2004 mutierte sie dann zu den "Women's World Awards". Bis 2009 wurden jährlich Frauen geehrt, aber auch das ist nun Geschichte. Die dahinterstehende World Awards Media GmbH ist liquidiert.

Und was bleibt nun vom Weltmännertag? Wenige wissen überhaupt, dass es ihn gibt. Viele verwechseln ihn mit dem Internationalen Männertag der am 19. November stattfindet. Sucht man auf im Internet nach speziellen Männerveranstaltungen an diesem Tag, wird man nicht fündig. Den Weltmännertag gibt es bereits seit elf Jahren und doch hat Google nur um die 64.000 Ergebnisse zu diesem Begriff. Alles zusammen Indizien, dass der Weltmännertag ein Tag ist, der zwar mal ins Leben gerufen wurde, aber von der Zielgruppe des Aktionstages, den Männern nicht gekannt und nicht gefeiert wird. Auch international gesehen, scheint die Bedeutung des Weltmännertages sehr gering zu sein.