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Chantalismus bestraft Kinder mit den schlimmsten Vornamen

Bereits im Jahr 2009 hat eine Studie mit Grundschullehrern bewiesen, dass Vornamen mit Vorurteilen belegt sind und deshalb über den Schulerfolg eines Kindes entscheiden können. Damals wurde ein neues soziologisches Phänomen geschaffen: der Kevinismus oder Chantalismus. Infolge der ungewöhnlich plötzlichen Popularität der Namen Kevin und Chantal entstand dieser Begriff für die scherzhaft als Krankheit bezeichnete Neigung von Eltern, ihren Kindern ungewöhnliche, exotische Vornamen zu geben.

Auch Kabarettist Michael Mittermeier hat das satirische Potenzial dieser – frei erfundenen – Störung erkannt und landet seitdem für den Satz „Nur Drogenkinder und Ossis heißen Kevin“ regelmäßig tosenden Beifall beim Publikum.

Bislang mussten die Träger der Vornamen Kevin und Chantal für die Wahl ihrer Erzeuger mit Spott und Hohn büßen. Nun gilt es auch als wissenschaftlich erwiesen, dass die Mandys, Maurices und Marvins dieser Republik nicht nur veräppelt, sondern auf Grund ihres Namens in der Schule eklatant benachteiligt werden. Den Beweis hierfür hat die Pädagogin Astrid Kaiser von der Universität Oldenburg gemeinsam mit der Lehramtsstudentin Julia Kube bereits 2009 anhand einer Online-Studie unter ein paar Hundert Grundschullehrern erbracht. Das Conclusio lautete, das bestimmte Vornamen über die Einschätzung der Leistungsfähigkeit und das Verhalten eines Schülers beziehungsweise einer Schülerin bestimmen. „Ein Großteil der befragten Lehrer tendiert dazu, den vorgegebenen Vornamen Persönlichkeitseigenschaften zuzuordnen“, resümierte Erziehungswissenschaftlerin Kaiser. Im Klartext: Kevin, Chantal und Co. sind vom Tag ihrer Einschulung negativ geprägt.







 




Das sich in den letzten Jahren seit dieser Studie nicht viel geändert hat und die Eltern noch kreativer in der Namenswahl geworden sind und damit ihre Kinder in die vollständige Isolation schicken zeigt der Blog "Chantalismus: Achtung, Kinder mit schlimmen Namen an Bord", der laufend Bilder kurioser Baby- und Kindernamen veröffentlicht. Auffällig ist dabei, dass besonders Doppelnamen und englisch-französische Namenskombinationen beliebt sind:

  • Schakira-Schantalle
  • Ashley Chayenne
  • Zyan Fat Tommy
  • Julyan Holger
  • Walter-Titi
  • Lee-Gordon
  • Nijala Khira
  • Savannah-Julienne

Mehr Bilder dieser tiefsinnigen Vornamen gibt es unter "Chantalismus: Achtung, Kinder mit schlimmen Namen an Bord".

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