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Gratis Kinderimpfungen gegen Pneumokokken und Meningokokken

Ab 2012 plant Minister Stöger (SPÖ) das Impfkonzept für Kinder um zwei Gratis-Impfungen zu erweitern. Das kündigte der Gesundheitsminister im Rahmen der Alpbacher Gesundheitsgespräche an. "Ich werde den Bundesanteil an finanziellen Mitteln zur Verfügung stellen", zeigt sich Stöger erfreut. "In Zukunft sollen damit Gratis-Impfungen gegen Pneumokokken und Meningokokken für alle Kinder ermöglicht werden", so Stöger und er ergänzt: "Diese Präventionsmaßnahme stellt einen weiteren wichtigen Schritt zur Verbesserung der Kindergesundheit dar und entspricht einer langjährigen Empfehlung des Obersten Sanitätsrates. "

Meningokokken

In Österreich treten jährlich bis zu 100 schwere Meningokokkenerkrankungen insbesondere bei Kleinkindern und Jugendlichen auf. Bis zu 13 von 100 dieser Patienten versterben an den Folgen ihrer Infektion. Die Sterblichkeit ist über den Beobachtungszeitraum der letzten 10 Jahre steigend. Bei den Überlebenden bleiben oft schwere Gesundheitsschäden. Seit 2011 steht in Österreich erstmals ein für den Einsatz im Schulalter geeigneter neuer konjungierter Impfstoff zur Verfügung. Wir hoffen mit der flächendeckenden Durchimpfung an Österreichs Schulen ab dem Jahr 2012 die Zahl der Neuinfektionen mit sofortiger Wirkung zurückzudrängen", so Pamela Rendi-Wagner, Leiterin der Sektion III im Gesundheitsministerium.

Pneumokokken

Bereits seit dem Jahr 2004 wird die Pneumokokkenimpfung für Risikokinder kostenfrei zur Verfügung gestellt. Hier gibt es eine praktisch 100-prozentige Impfbeteiligung der von der Risikodefinition erfassten Kinder (etwa 10% eines Geburtenjahrgangs). Pro Jahr meldet die nationale Referenzzentrale mehr als 300 Pneumokokken-bedingte invasive Erkrankungen österreichweit mit einer Sterblichkeit von 7%. Auch kommt es häufig zu bleibenden Folgeschäden wie Hörverlusten, Entwicklungsschwächen oder Konzentrationsschwächen.

Neben diesen sehr schweren Formen der Pneumokokken-Erkrankungen kommt es auch zu einer hohen Zahl sonstiger Pneumokokken-bedingter Erkrankungen, insbesondere Lungenentzündungen und akute Mittelohrentzündungen. "Diese meist wiederkehrenden Mittelohrentzündungen stellen oftmals eine große  Belastung für die betroffenen Familien und die medizinische Versorgung dar", so Minister Stöger.

Über das Kinder-Impfkonzept:

Die Weiterentwicklung der Impfstoffe in den neunziger Jahren hatte dazu geführt, dass immer mehr Kombinationsimpfstoffe auf den Markt kamen. Die Preise dieser Produkte waren jedoch für viele Eltern nicht
mehr tragbar. Daher wurde im Jahre 1997 von Gesundheitsministerin Hostasch (SPÖ) das Impfkonzept ins Leben gerufen mit dem klaren Ziel, dass alle in Österreich lebenden Kinder Zugang zu den volksgesundheitlich wichtigen Impfungen haben ohne dass dafür den Erziehungsberechtigten Kosten erwachsen. Die Aufteilung der Gesamtkosten des Kinderimpfprogramms beträgt seither 2/3 Bund, 1/6 Länder, 1/6 Sozialversicherungen. Die Prioritäten wurden einerseits auf sehr häufig vorkommende Erkrankungen, andererseits auf seltene, sehr schwer verlaufende Krankheiten gesetzt. Eine weitere Vorgabe war, dass man die Kinder mit möglichst wenigen Stichen gegen diese Krankheiten schützt. Die eingesetzten Arzneispezialitäten werden dabei laufend nach dem Stand des Wissens neu evaluiert. Bei Bedarf werden nach Anhörung von Experten und wirtschaftlicher Prüfung Änderungen im Impfkalender durchgeführt oder zusätzliche Impfungen aufgenommen. Die letzte Neueinführung innerhalb des Impfkonzepts war die Impfung gegen Rotaviren 2007. Bereits im ersten Jahr nach der Einführung sind die hierdurch bedingten Spitalsaufnahmen bei Kleinkindern um 75% gesunken. Diese Schluckimpfung wurde spontan von über 80% der Eltern positiv angenommen.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

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