Magazin
I-Dosis: Virtuelle Drogen zum Downloaden
Wenn Jugendliche sich in ihr Zimmer zurückziehen, alles abdunkeln und mit Kopfhörern auf dem Bett liegen, dabei vielleicht seltsam lachen bzw. berauscht wirken, testen sie vielleicht gerade digitale Drogen.
In den USA sind Digitale Drogen bei den Jugendlichen der Renner, aber auch bei uns scheinen sie schon längst bekannt zu sein. Gibt man auf google das Wort „I-Doser“ ein, erhält man über 1 Million Einträge.
Der Begriff „I-Doser“ steht für virtuelle Drogen, die man auf Knopfdruck, legal und angeblich mit der gleichen Wirkung wie die illegalen Substanzen konsumieren kann. Verfügbar sind auf diesem Weg alle erdenklichen Drogen: Kokain, Heroin, Alkohol, Crystal meth, Extasy, Marihuana, Amphetamine, etc. Aber nicht nur Audiofiles, die eine Drogeneinnahme stimulieren, werden angeboten, sondern auch Audiofiles, um einen Orgasmus zu erleben, Gewicht abzunehmen oder ergraute Haare anzuregen, ihre ursprüngliche Farbe wieder zu bekommen. Eigentlich gibt es im Shop von I-Doser für fast jedes Bedürfnis die geeigneten Audiofiles.
Für alle, die sich auch die Website dazu anschauen möchten, hier der Link: www.i-doser.com.
So funktioniert es: Virtuelle Drogen (I-Doser) basieren auf Binauralen Beats. Via Kopfhörer hört man sich die Audiodatei an. Dabei werden Töne verschiedener Frequenzen wiedergegeben, die man als Rauschen oder Pfeifen bezeichnen kann. Diese Töne stimulieren angeblich bestimmte Regionen des Gehirns und zwar in der ähnlichen Weise, wie es die entsprechenden Drogen machen würden. Nach dem Hören der Ton-Dosis sollte sich eine Bewusstseinserweiterung bei dem Konsumenten einstellen. Angeblich konnte diese Wirkung bei 80 Prozent der Testpersonen nachgewiesen werden.
Die damit verbundenen Kosten: Man kann dabei durchaus von anfixen sprechen, denn die Software, die man zum Abspielen benötigt, gibt es kostenlos, zudem auch die ersten I-Doser Drogenerfahrungen. Danach kann es aber ganz schön ins Geld gehen. Die günstigsten Audiofiles sind um drei Dollar, die teuersten um etwa 200 Dollar erhältlich. Um die optimale Wirkung zu erzielen, gibt es natürlich auch weiteres Equipment wie hochwertige Kopfhörer käuflich zu erwerben.
Unsere Überlegungen dazu: Musik bzw. Audiofiles mit Tönen zu hören, ist klarerweise legal. Es ist auch auf jeden Fall besser legale digitale Drogen zu nutzen als illegale Substanzen. Wir stellen uns aber die Fragen: Werden durch I-Dosis Drogen verharmlost? Fördern sie die reale Einnahme von Drogen?
Neugier und die Lust auf Experimente sind gerade bei Jugendlichen sehr verbreitet. Das Internet gehört zum Alltag der Jugendlichen und I-Dosis sowie die Effekte werden in vielen Foren diskutiert. Eltern sollten sich auf jeden Fall mit dem Thema Drogen und auch virtuelle Drogen auseinandersetzen sowie ihre Kinder über die Gefahren von Drogen aufklären.
Wir werden I-Dosis in nächster Zeit für euch testen und darüber natürlich auch berichten.
Magazin Tags: