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Im Test: Skihelme für Erwachsene
Die Skihelmpflicht für Erwachsene gibt es zwar noch nicht, trotzdem greifen immer mehr zum Helm.
Das Testmagazin "Konsument" hat nun 15 Skihelme für Erwachsene im Preisbereich bis 150 Euro unter anderem auf Bruchfestigkeit, Verarbeitung, Passform und Schadstoffe getestet.
Zu bemängeln ist, dass zwei Skihelme bei der technischen Prüfung zu Bruch gingen und bei fast allen Helmen die Riemen zu reißfest sind, was bei Unfällen die Gefahr von Kehlkopfverletzungen birgt. Positive Ergebnisse gibt es dagegen nahezu durchgehend beim Praxiseinsatz und bei der Schadstoffbelastung.
Das Ergebnis: Sechs von 15 Helmen schneiden "gut" ab, der Rest ist "durchschnittlich". Der Testsieger von Bollé zählt mit 99 Euro zu den günstigsten Produkten im Test.
Zwar gibt es für die Reißfestigkeit der Riemen bei Skihelmen keine Norm, sehr wohl aber bei Arbeitsschutzhelmen. Zum Schutz vor Kehlkopfverletzungen muss hier der Riemen den Helm freigeben, sobald eine Kraft von mehr als 100 Kilo auf den Riemen einwirkt. Bei den Skihelmen waren es bis zu 185 Kilo. "Wir haben schon in der Vergangenheit auf diese Gefahr hingewiesen, gelernt haben die Hersteller offenbar daraus noch nicht", kritisiert Franz Wallner, Projektleiter beim Verein für Konsumenteninformation. Beim Belastungstest ist das Ergebnis insgesamt positiver. Die getesteten Helme von Casco und R.E.D. gingen - bei erhöhten Anforderungen - allerdings zu Bruch.
Ob Schnapp- oder Rasterverschluss - bei den getesteten Modellen funktionierte die Bedienung mit Handschuhen reibungslos. Weniger problemlos war dagegen die Handhabung der Kopfbänder mit Schnellverschluss, die bei fast allen Helmen im Test zu finden ist. Ähnlich wie bei Radhelmen lässt sich der Skihelm damit noch feinjustieren - was mit Handschuhen oder nur einer Hand aber oft nur schwer möglich ist. Auch die Belüftungsöffnungen sollten gut verschließbar sein. Hier sind die Modelle mit Schieberegler gegenüber dem Noppenvlies zum Einlegen zwar im Vorteil, aber nur, wenn sich die Schieberegler auch tatsächlich schließen lassen und so Schutz vor Nässe bieten. Nicht oder nur teilweise gelang das bei den getesteten Helmen von Casco, SH+, Cratoni und Uvex.
"Das Um und Auf beim Skihelm ist der gute Sitz. Was anfänglich nur leicht drückt, kann sich schnell zu einer schmerzenden Stelle entwickeln. Am besten versucht man, den Helm über eine längere Zeit Probe zu tragen und mit dem Verkäufer eine Umtauschmöglichkeit zu vereinbaren", rät Wallner für den Skihelmkauf. "Auf jeden Fall sollte auch die Skibrille zum Kauf mitgenommen werden. Auch hier kann es schnell zu schmerzhaften Druckstellen kommen, da nicht jede Brille automatisch optimal zu jedem Helm passt."
Alle Informationen zum Test gibt es im Dezember-"Konsument" und auf www.konsument.at.
(OTS/VKI)
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