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Mobbing in der Schule - Was können Eltern tun?

In den USA ist Mobbing bei Kindern und Jugendlichen unter „Bullying“ bekannt. Die Gründe warum Kinder zu Mobbing-Opfern werden, sind vielfältig.

Mobbing Schule

In den USA betrifft Bullying etwa 30 Prozent der Schüler in den Klassen sechs bis zehn. In Europa bezeichnet man es als Mobbing. Der Begriff kommt vom englischen „mob“ und das steht für Meute bzw. randalierender Haufen, „to mob“ heißt pöbeln. Nicht jeder Streit oder Krach ist gleich Mobbing. Bei Mobbing geht es um Psychoterror, der sich durch systematische Ausgrenzung und schwerwiegende Erniedrigung eines Menschen, durch einen anderen oder eine Gruppe von Menschen äußert. Heutzutage wird auch häufig das Internet verwendet, um einen Schüler zu schikanieren. Viele Jugendliche sind in Social Communities (z.B. Facebook, SchuelerVZ, mySpace) aktiv und das bietet anscheinend einen guten Angriffspunkt.

Die Gründe warum Kinder oder Jugendliche zu Mobbing-Opfern werden sind vielfältig. Meist liegen dem Mobbing Konflikte zugrunde, die durch verschiedene Auslöser wie Überforderung, Unterforderung, Identifikationsverluste, gestörtes Klima in der Schulklasse oder der Lehrer-Schüler Beziehung, familiäre Situation dann in Mobbing enden.

Mögliche Gründe warum Schüler Mobbing betreiben:
- Holen von Anerkennung
- Leben eines falschen Gemeinschaftsgefühls
- Falsche Vorbilder
- Aggressionsabbau durch Mobbing
- Minderwertigkeitsgefühle
- Mobbingopfer werden häufiger selbst zu Mobbingtätern

Als Opfer wird häufig jemand ausgewählt, der „Anders“ im Vergleich zur Mehrheit der Gruppe ist. Das können eine andere Religion, Kleidungsstil, Kultur, Sprache, Aussehen, familiäre Situation, bestimmte Verhaltensweisen etc. sein.

Was können Eltern tun? Eltern haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung ihrer Kinder. Damit das eigene Kind kein Opfer und kein Mobbingtäter wird, muss man auf das Kind schauen und handeln, wenn man merkt, dass es von Mobbing betroffen ist.

Die beste Prävention, damit das Kind von Mobbing nicht betroffen ist, ist die Stärkung der Persönlichkeit und der sozialen Kompetenz des Kindes. Wenn Mobbing passiert, muss man als Elternteil aktiv werden, denn Mobbing ist nicht harmlos und Mobbing-Opfer können sich meist selbst nicht wehren.

Es gilt bereits die ersten Anzeichen von Mobbing zu erkennen und die Probleme des Kindes auf jeden Fall ernst zu nehmen. Anzeichen können sein, dass das Kind nicht mehr in die Schule gehen will, sich krank fühlt, persönliche Sachen wie Handy, Kleidung verschwinden oder beschädigt sind. Wenn man den Verdacht hat, dass das Kind in der Schule von Mobbing betroffen ist, sollen sich Eltern umgehend an die Schule wenden und die Schule darüber informieren sowie einfordern, dass an der Schule gehandelt wird. Auf keinen Fall sollte man sich mit Ausflüchten der Schule zufrieden geben. Falls man dort kein Gehör und Hilfe findet, sollte man die Schulaufsichtsbehörde einschalten.

Aber auch Eltern, deren Kinder Täter geworden sind, müssen aktiv werden. Versuchen sie herauszufinden, warum ihr Kind aggressiv ist und ob ihm etwas fehlt (mehr Zuwendung, Bestätigung, Zeit, Regeln etc.). Klären sie ihr Kind über die Folgen von Mobbing auf und verdeutlichen sie, dass ein Täter auch einmal ein Opfer sein kann. Man sollte zudem den eigenen Erziehungsstil überdenken und dem Kind mehr Verständnis für Menschen, die anders sind vermitteln. Eltern haben eine Vorbildfunktion, insofern sollte man danach leben. Gewalt, Beleidigungen, Beschimpfungen und menschenverachtende Äußerungen sollten vermieden und nicht toleriert werden.

Wenn ihr Kind bereits an einem Mobbingakt beteiligt ist, wenden sie sich auf keinen Fall ab, sondern versuchen sie ihrem Kind andere Lösungswege aufzuzeigen. Es gibt diverse soziale Trainingskurse, die sehr gut als Prävention und auch in Konfliktsituationen hilfreich sind. Man sollte sich auf keinen Fall davor scheuen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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