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Verhalten bei Wutanfällen von Kleinkindern

Vorallem Eltern von Kindern im Kleinkindalter sind von Wutanfällen ihrer Kinder betroffen. Diese Wutausbrüche können schon so weit gehen, dass sich das Kind plötzlich im Supermarkt auf den Boden wirft und zum Schreien anfängt als ob es kein Morgen gäbe. Doch auch schon Babys im Alter von etwa neun Monaten können Wutanfälle haben.

Wutanfälle können sich in ganz unterschiedlicher Form äußern, sie sind so individuell wie das Kind selbst. Manche Kinder brüllen, manche fangen zum Stampfen an, manche schlagen um sich herum oder reißen sich los, andere versteifen sich, weil sie das was sie jetzt eigentlich machen sollten, einfach nicht machen wollen.

Auslöser der Wutanfälle:

Als Auslöser für diese Wutanfälle gelten aufgestaute Frustration und oftmals auch Angst. Die Wutanfälle können sich langsam aufbauen, dann merken die Eltern bereits, dass sich in ihrem Kind Wut aufstaut. Die Entladung erfolgt dann zu einem späteren Zeitpunkt. Wutausbrüche können aber auch spontan und ohne Vorankündigung ausbrechen. Diese Wutausbrüche sind für alle Beteiligten eine Qual. Für die Eltern, die dem Kind gerne helfen würden, aber meist machtlos den Wutausbrüchen gegenüberstehen sowie auch für das betroffene Kind, das seinen Zorn bzw. seine Angst nicht beherrschen kann. Beim Kind brennt in diesem Moment eine Sicherung durch und es ist der Wut bzw. der Angst einfach ausgesetzt.

Wie sollen Eltern nun auf Wutanfälle ihres Kindes reagieren?

Eine allgemein gültige Regel dafür gibt es nicht, da die Wutanfälle der Kinder sehr individuell sind. Es gilt aber vorallem, Eltern sollen das Kind schützen, wenn es außer Kontrolle ist. Es kann leicht passieren, dass es Gegenstände umwirft und wild umherrennt. Dabei ist natürlich die Verletzungsgefahr sehr groß. Schützen sie ihr Kind vor scharfen Kanten, behalten sie ihr Kind auf jeden Fall im Auge, wenn es außer sich ist.

Bei vielen Kindern äußern sich Wutanfälle durch Schreien. Das Schreien kann soweit gehen, dass die Kinder blau anlaufen und nahe am Ersticken sind. Diese Wutkrämpfe sind für Eltern furchtbar anzusehen, da es auch zum kurzzeitigen Atemstillstand kommen kann. Aber auch diese Anfälle hören von selbst auf.

Die Häufigkeit der Wutausbrüche hängt von verschiedenen Faktoren ab, u.a. von der Persönlichkeit ihres Kindes und auch der Frustrationstoleranz des Kindes. Damit gemeint ist die Fähigkeit des Kindes eine Enttäuschung zu ertragen bzw. damit umzugehen.

Eltern können versuchen ihre Kinder davor zu bewahren, dass sie frustriert sein müssen. Doch immer wird das nicht möglich sein. Man kann als Elternteil auch versuchen, Kompromisslösungen einzugehen. Wenn man möchte dass das Kind etwas macht, das Kind möchte das aber nicht machen, kann man versuchen einen Zwischenweg einzuschlagen, der für die Eltern und auch das Kind annehmbar ist. Mit strikten Verboten und Geboten fordert man den Widerstand des Kindes heraus, deshalb empfiehlt es sich Kompromisse einzugehen und dem Kind eine Möglichkeit zu geben, damit es sein Gesicht wahren kann.

Doch nicht immer wird es den Eltern gelingen den Wutanfall zu verhindern. Dann heißt es, ruhig zu bleiben und das Kind davor zu schützen, dass es sich selbst verletzt und anderen Schaden zufügt. Eventuell ist es notwendig, dass sie ihr Kind behutsam festhalten. Wenn der Wutausbruch vorbei ist, wird es sich sicher über ihre Nähe freuen bzw. dadurch sicherer fühlen. Falls ihr Kind es nicht erträgt, festgehalten zu werden, dann zwingen sie ihr Kind nicht dazu. Besser , sie lassen ihr Kind los und achten auf die Umgebung und darauf, dass sie alle Hindernisse, die das Kind verletzen könnten, aus dem Weg räumen.

Auf keinen Fall sollten sie selbst in Wut geraten oder sich von den Wutanfällen stressen lassen. Auch wenn die Öffentlichkeit meist mit Unverständnis auf Kinder mit Wutausbrüchen reagiert, bleiben sie gelassen. Aufpassen muss man als Elternteil auch darauf, dass das Kind nicht geplante Wutausbrüche bekommt, weil es bemerkt hat, dass sich die Eltern dadurch stressen lassen und ihm alles in diesen Momenten erlauben. Es kommt doch recht häufig vor, dass inkonsequent behandelte drei- bis vierjährige Kinder inszenierte Anfälle als Mittel zum Zweck einsetzen, um das Verhalten ihrer Eltern zu beeinflussen.

Alle geplagten Eltern sollen sich auf jeden Fall vor Augen halten, dass es sich um eine Entwicklungsphase ihres Kindes handelt und diese Phase der Wutausbrüche vorbeigeht. Das Kind hat in dieser Zeit extreme Stimmungsschwankungen und versucht damit zurecht zu kommen. Leider gelingt es dem Kind nicht immer, doch mit der Zeit wird es den Anforderungen seines Alltags immer besser gerecht und somit sinkt auch die Frustration und die Angst des Kindes.

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