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Wie erkennt man Hochbegabung bei Kindern?

Man spricht allgemein von hochbegabten Menschen, deren Testergebnisse bei einem Intelligenztest mehr als zwei Standardabweichungen vom Mittelwert abweichen. Das ist bei den Menschen der Fall, die einen IQ-Wert erreichen, den höchstens 2,2 Prozent ihrer Mitmenschen erreichen.

Auf der in Deutschland verwendeten Skala wird dieser IQ-Grenzwert mit 130 angegeben. Allerdings werden aussagekräftige Tests erst ab dem zehnten Lebensjahr durchgeführt. Alle Tests, die man davor durchführt, geben nur eine Auskunft über den momentanen Entwicklungsstand. Beachen muss man auch, dass Intelligenzwerte nur innerhalb eines Landes und innerhalb einer Generation vergleichbar sind.

Viele Hochbegabte werden nicht erkannt. Es ist häufig nicht einfach, dass Eltern oder Lehrer  die Hochbegabung des Kindes erkennen. Hochbegabte Kinder können dadurch auffallen, indem sie soziale oder psychische Auffälligkeiten zeigen.

Ursachen: Es ist nicht eindeutig geklärt, welche Faktoren zum Auftreten einer Hochbegabung führen. Man vermutet, dass verschiedene Faktoren bzw. deren Kombination dafür verantwortlich sind. Wissenschaftlich besteht ein nachgewiesener Zusammenhang zwischen Intelligenz und genetischer Veranlagung. Bewiesen ist aber auch, dass das soziale Umfeld in der Kindheit einen großen Einfluss auf die Intelligenzentwicklung hat. Vermutet wird zudem ein Zusammenhang zwischen dem Wachstumshormon IGF-1 und Hochbegabung. Dieses Hormon tritt bei Kindern von älteren Müttern öfter auf. Es konnte bereits belegt werden, dass Kinder älterer Mütter tendenziell intelligenter sind.

Merkmale von Hochbegabung: Es gibt keinen fest definierten Anzeichen-Katalog, der als Hinweis auf eine mögliche Hochbegabung gilt. Die meisten Hochbegabten werden bereits im Kinderalter entdeckt. Eltern und Lehrer müssen sich primär auf ihre eigene Beobachtung verlassen. Es treten nie alle Anzeichen gleichzeitig auf, manche schließen sich auch gegenseitig aus.

Häufig genannte Anzeichen sind:

Im Kindergarten fällt das Kind auf,

  • weil es sich langweilt
  • weil es manche Spiele "doof" findet und deshalb stört, um wahrgenommen zu werden
  • weil es sich für Dinge interessiert, für die es andere für "zu jung" halten
  • weil es sich in die Gruppe nicht einbringen kann und damit häufig zum Außenseiter wird.

In der Schule fällt das Kind auf,

  • weil es sich ständig unterfordert fühlt
  • weil es als Streber oder Besserwisser gilt und unbeliebt ist
  • weil es sich als Clown der Klasse aufführt, damit die Mitschüler es akzeptieren und die Lehrer es wahrnehmen
  • weil es sich von Lehrern und Mitschülern nicht verstanden und nicht akzeptiert fühlt
  • weil es trotz bekannter Intelligenz "unerklärlich" schwache Leistungen zeigt.

In seiner Umgebung fällt das Kind auf,

  • weil es an den üblichen "altersgemäßen" Freizeitaktivitäten keinen Gefallen findet
  • weil es perfektionistisch und sich selbst und Anderen gegenüber sehr kritisch ist
  • weil es anstelle körperlicher die geistig-verbale Auseinandersetzung bevorzugt
  • weil es sehr sensibel für zwischenmenschliche Wechselwirkungen ist
  • weil es intellektuell zwar seinem Alter um Jahre voraus ist, gefühlsmäßig aber meist seinem Alter entsprechend reagiert
  • weil es sich von der Umwelt isoliert fühlt.

Unterstützung hochbegabter Kinder finden Eltern auch bei Vereinen, die sich diesem Thema widmen. So z.B. die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGHK). Es ist ein bundesweit tätiger gemeinnütziger Verein, der sich für die Förderung hochbegabter Kinder einsetzt. Die Website des Vereins bietet nützliche Informationen für Eltern.

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