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Wie kinderfreundlich ist Europa? Dänemark ganz vorne - Deutschland ist das Schlusslicht
Der Frage: Wie kinderfreundlich ist Europa? ist die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen in ihrer aktuellsten Europauntersuchung nachgegangen. Derzeit bekommen 100 Frauen in Europa etwa 140 Kinder. Um die Bevölkerungszahlen stabil zu behalten, wären aber fast 50 Prozent mehr notwendig. Insgesamt wurden bei der Studie über 11.000 Europäer ab 14 Jahren in zehn europäischen Ländern befragt. An erster Stelle rangiert beim Thema empfundene Kinderfreundlichkeit mit großem Abstand Dänemark. Österreich hingegen belegt nur den viertletzten Platz und Deutschland bildet sogar das Schlusslicht.
Österreich landete bei der empfundenen Kinderfreundlichkeit auf dem viertletzten Platz. Nicht einmal jede bzw. jeder Dritte (31 Prozent) empfindet Österreich als kinderfreundlich. Im Jahr 2010 lag dieser Wert noch bei 39 Prozent. In Österreich zeigt sich, dass es ein starkes Gefälle zwischen Wien und dem restlichen Land gibt. Nur jeder Fünfte in Wien ist mit der Kinderfreundlichkeit zufrieden.
Deutschland landete hinsichtlich der empfundenen Kinderfreundlichkeit sogar auf dem letzten Platz. Nur 15 Prozent empfinden Deutschland als kinderfreundlich. Im Jahr 2010 waren es immerhin noch 21 Prozent. Im Vergleich dazu halten 90 Prozent aller Dänen ihr Land für kinderfreundlich.
Dänemark landete mit 90 Prozent Zustimmung konkurrenzlos auf dem ersten Platz hinsichtlich Kinderfreundlichkeit. Gefolgt von den Ländern Spanien mit 49 Prozent und den Niederlanden mit 47 Prozent Zufriedenheit. Auf den nächsten Plätzen liegen Griechenland mit 43 Prozent, Frankreich mit 40 Prozent und Schweiz mit 38 Prozent. Österreich belegt mit 31 Prozent den viertletzten Platz, dahinter liegt Großbritannien mit 29 Prozent, Polen mit 21 Prozent und Deutschland mit nur 15 Prozent.
Die große Zufriedenheit der Dänen erklärt Professor Dr. Ulrich Reinhardt, unter anderem mit dem hohen Emanzipationsgrad im Königreich Dänemark: „Egal, ob man sich den Anteil von berufstätigen Frauen, die Quote von weiblichen Führungskräften, die Anzahl von Krippenplätzen oder die Möglichkeit, Beruf und Familie miteinander zu verbinden, anschaut – überall liegt Dänemark deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Zudem ist aber auch der hohe Stellenwert von Familien sowie deren gesellschaftliche Anerkennung ausschlaggebend für den hohen Wert.“
Quelle: Stiftung für Zukunftsfragen, Grafik: eigene Erstellung
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