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Auswirkungen von Vaterabwesenheit
Viel zu oft wachsen Kinder ohne ihren Vater auf. Fast jede zweite Ehe wird geschieden. Im Falle einer Trennung werden die Kinder großteils den Müttern zugesprochen (bei rund 90 Prozent). Die Gründe warum Kinder keinen Kontakt zu ihrem Vater haben, sind vielfältig. Doch welche Folgen hat diese Vaterlosigkeit auf die Entwicklung des Kindes?
Bei Buben lässt sich feststellen, dass sie eine weniger ausgeprägte männliche Identifikation aufweisen. Die Abwesenheit des Vaters ist für Buben einschneidender als für Mädchen. Aber auch bei Mädchen, die ohne Vater aufgewachsen sind, konnte man erhöhte Schwierigkeiten im Umgang mit dem anderen Geschlecht feststellen.
Studien haben gezeigt, dass es auch einen Zusammenhang zwischen der Vaterabwesenheit und der Moralentwicklung bei Söhnen gibt, das kann sich u.a. in moralischer Unreife, geringerer Fähigkeit Versuchungen zu widerstehen, häufigeren Regelverletzungen in der Schule, Defiziten in den Schulleistungen, Mangel an sozialer Verantwortlichkeit und Schwierigkeiten beim Eingehen langzeitlicher Verpflichtungen äußern.
Generell konnte man bei Kindern, die ohne Vater aufgewachsen sind, eine Beeinträchtigung ihrer psychosozialen Entwicklung bemerken. Die Kinder sind psychisch labiler, ängstlicher und haben auch ein geringeres Vertrauen zu sich selbst und zu anderen.
Eine Rolle spielen aber auch das Ausmaß der Vater-Kind-Trennung, die Ursache der Trennung, der Zeitpunkt bzw. das Alter des Kindes, die Verfügbarkeit von einem Vaterersatz und das soziale Netzwerk, das das Kind umgibt.
Quelle: Werneck, Harald (1998). Übergang zur Vaterschaft. Auf der Suche nach den „Neuen Vätern“; Wien: Springer-Verlag.
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