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Der Sex Appeal von Fußballwetten - Warum wetten Männer und Frauen?

Fußball ist eine Leidenschaft die völkerübergreifend ist und Männer sowie Frauen fasziniert. Tippspiele und Online-Wetten gehören zu jedem größeren Fußballereignis dazu. Auch jetzt zur WM in Südafrika boomen Online-Wetten. Für die Wettanbieter bedeutet das eine Vervielfachung ihres Gewinns.

Warum wetten viele Menschen so gerne bei Sportereignissen, obwohl sie dabei in der Regel Geld verlieren? Die Forschungsergebnisse der Studie eines Teams von Psychologen und Finanzwissenschaftern aus Österreich, Deutschland und Neuseeland an der Webster University geben darauf Antworten. In der Studie wurde das Wettverhalten hunderter Zuseher des letzten Fußball-Großereignisses, der EURO 2008 in Wien, an einer eigens dafür eingerichteten Online-Wettbörse analysiert. Das Geheimnis liegt in der Overconfidence, einer psychologischen Überschätzung eigener Fähigkeiten und Prognosen.

Auch bei Fußballwetten spielt die Psychologie von Overconfidence eine entscheidende Rolle, zeigen die Ergebnisse der Studie. Viele Fans ernennen sich selbst zu Fußballexperten. Meistens sind dies Männer. Sie glauben, den Spielausgang vorhersehen zu können, obwohl ihre vermeintliche "Expertise" ihre Fähigkeit nicht verbessert, den Spielausgang vorherzusagen. Aber auch Fans, die nicht daran glauben, Fußballexperten zu sein, sind überzeugt, bei Spielwetten zu gewinnen. "Hier wird der Mangel an vermuteter eigener Expertise durch übergroßes Vertrauen auf das eigene Glück ersetzt", erklärt der Psychologieprofessor Thomas Oberlechner, einer der Studienautoren. Diese häufig weiblichen Zuseher denken: "ich bin zwar kein Fachexperte, aber ich habe mehr Glück als andere, deshalb wird meine Wette gutgehen!"

Die Erkenntnisse zur Psychologie von Overconfidence aus Wien werden erstmals Mitte Juli am Internationalen Kongreß für Angewandte Psychologie in Melbourne (ICAP 2010) einem Fachpublikum von über 3000 Psychologen vorgestellt.

Über das Forschungsprojekt: Anticipating the Outcome of Soccer Games: Overconfidence and Perceived Expertise, Topic Importance, and Luck among Spectators (2010). Thomas Oberlechner, Julia Pitters & Donald Baillie.

Quelle: webster.ac.at

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