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Erste Fahrradtour mit Kindern - Was sollte man dabei beachten?

Die erste gemeinsame Fahrradtour ist für Eltern und Kinder ein aufregendes Erlebnis. Damit der Ausflug ein schönes Erlebnis wird, sollte man im Vorfeld alles bestmöglich planen.

"Egal, ob die Kinder erstmals selbst mit dem Fahrrad unterwegs sind oder die Kleinen im Fahrradanhänger oder -sitz mitgenommen werden, Sicherheit geht über alles", sagt ÖAMTC-Verkehrssicherheitsexpertin Marion Seidenberger. Besonders wichtig ist dabei auch die Wahl des richtigen Kinder-Fahrradhelms. 2010 hat der ÖAMTC elf verschiedene Kinder-Fahrradhelme auf Sicherheit und Handhabung getestet. Das Testergebnis ist in der Tabelle ersichtlich:

Bevor es richtig losgeht, hier noch die wichtigsten Tipps:

Kinder müssen das Radfahren beherrschen: Bevor es erstmals gemeinsam auf die Straße geht, müssen Kinder das Radfahren gut beherrschen. Dazu gehört, dass sie alleine aufsteigen und losfahren können sowie zurückschauen, lenken, bremsen und stehenbleiben oder ausweichen beherrschen. "Radfahren im Straßenverkehr setzt voraus, dass mehrere Aufgaben gleichzeitig gemeistert werden können", weiß die ÖAMTC-Expertin. Kinder sind mit komplexen Situationen rasch überfordert. Sie sie sind schneller abgelenkt und reagieren oft spontan. Auch aufgrund ihrer Größe fehlt ihnen der Überblick über den Straßenverkehr. Ebenso muss man Kinder während der Fahrt ständig beobachten und notfalls per Kommando eingreifen. Wenn nur ein Elternteil bei der Ausfahrt dabei ist, empfiehlt es sich, dass der Erwachsene am besten hinter dem Kind fährt. Bei schwierigen Passagen wechselt man dann doch wieder nach vorne.

Verhaltensregeln und Kopfschutz: Vor dem Start die wesentlichsten Verhaltensregeln für Kinder wiederholen (hintereinander fahren, Abstand halten, sich rechts halten, Stopp heißt stehen bleiben, Unsicherheiten/Überforderung sofort melden um Pausen machen zu können.) Ein weiterer wichtiger Punkt vorweg: der Kopfschutz. Der Helm ist für Kinder sowieso ein Muss. Ganz wichtig ist aber auch die Vorbildwirkung der Eltern. "Wenn Mama und Papa mit gutem Beispiel voran gehen, dann wird auch der Nachwuchs mit dem Tragen des Helmes kein Problem haben", sagt Seidenberger.

Planung der Tour: Wichtig ist, die Kinder in die Planung der Radtour mit einzubeziehen und ihnen ein gewisses Mitspracherecht zu geben, z. B. Picknick, Spielpausen usw. einplanen. Attraktive Zwischenstopps bereichern die Tour. Auch Zeit zum Toben und Spielen muss eingeplant werden. Unbedingt auf die Topografie der Strecke achten (viele Steilstrecken, Geländepassagen u.a.) und dass auf der Strecke möglichst wenig Autoverkehr herrscht. "Erfahrungsgemäß verläuft eine Tour nur selten genau so, wie sie geplant wird – beispielsweise wenn die Kinder vorzeitig müde werden und sie keinen Spaß mehr haben", erinnert Seidenberger. "Hier müssen die Eltern flexibel bleiben, denn schließlich geht es um den gemeinsamen Spaß."

Fahrradsitz und Anhänger: Für größere Touren mit kleineren Kindern kommen Fahrradsitz und Anhänger zum Einsatz. Wer sein Kind "passiv" befördert, muss unterwegs mit Pausen für Abwechslung sorgen, sonst wird dem Junior schnell langweilig. Umso wichtiger ist es, dass sich die Kleinen zwischendurch austoben können. Spielsachen einpacken, damit sie sich auch im Fahrradanhänger beschäftigen können.
Notwendiges Equipment mit Bedacht wählen: Wer mit Kindern unterwegs ist, hat meist den halben Hausstand mit. Auf dem Fahrrad ist das freilich kein leichtes Unterfangen. "Das Equipment muss man mit Bedacht wählen", empfiehlt Seidenberger. Wetterfeste Kleidung, Essen und Trinken, Windeln, Spielzeug, Sonnencreme, Werkzeug für den Notfall – diese Dinge müssen sicher und trotzdem griffbereit verstaut werden.

Für ÖAMTC Mitglieder gibt es an allen Dienststellen die kostenlose Broschüre "Fahrrad mit Freude und Sicherheit". Sie ist auch online unter www.oeamtc.at/fahrrad erhältlich.

Quelle & Fotos: ÖAMTC

Wie lernt man dem Kind Fahrrad fahren
 

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