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Island kennt man primär aufgrund der beeindruckenden Landschaft und jedem sind sicherlich Isländerpferde ein Begriff. Doch dieses Land bietet einiges mehr, vor allem nimmt es eine Vorreiterrolle

hinsichtlich Gleichberechtigung ein.

Jedes Jahr erstellt das Weltwirtschaftsforum die Gender Gap-Studie, in der die Gleichstellung der Geschlechter analysiert wird. 134 Länder wurden anhand von 12 bis 14 verschiedenen Indikatoren miteinander verglichen.

Der zuletzt erstellte Bericht 2009, kam zu dem Ergebnis, dass Island das Land ist, indem Frauen am meisten Gleichberechtigung leben können. An den ersten Plätzen findet man primär nordische Länder: Platz 1 geht an Island, gefolgt von Finnland, Norwegen und Schweden. Deutschland kann immerhin noch den 12. und Schweiz den 13. Platz einnehmen. Weit abgerutscht ist dahingegen Österreich mit dem 42. Rang. Die letzten Plätze belegen Zimbabwe nach Zambia und Yemen.

Was macht Island nun anders als Deutschland, Schweiz oder Österreich? Die kleinste der nordischen Inseln verzeichnet eine hohe Beteiligung der Frauen in der Politik. Bei der letzten Wahl im April 2009 wurde Jóhanna Sigurdardóttir, die zuvor bereits mit der Führung einer Minderheitenregierung bis zur Neuwahl beauftragt wurde, erneut bestätigt. Sie ist die erste Frau in der Geschichte Islands, die das Amt der Regierungschefin innehat. Nach der Wahl zogen 27 weibliche Kanditaten (Gesamt gibt es 63 Sitze) in das Parlament ein, das sind 43 Prozent. Die Regierungschefin Sigurdardóttir machte aber sogar durch ihr Privatleben Geschichte. Sie trennte sich von ihrem Ehemann, mit dem sie zwei Kinder hat und lebt seit 2002 mit ihrer Partnerin der Autorin und Schauspielerin Jónína Leósdóttir in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft zusammen. Jóhanna Sigurdardóttir ist die erste offen homosexuelle Regierungschefin der Neuzeit.

Frauen sind in Island zudem sehr stark in der Wirtschaft vertreten. Das Unternehmen „Audur Capital“ wird von zwei Frauen geführt. Es war das einzige Unternehmen, im isländischen Finanzsektor, das sogar im vergangenen Jahr, trotz Wirtschaftskrise, Gewinne verzeichnen konnte. Island zeichnet sich ebenfalls bei der Bildung aus. Mit 64 Prozent Frauenanteil bei den Studierenden, verzeichnet Island den höchsten Frauenanteil bei Studierenden in Europa. Weit fortgeschritten ist zudem die Väterbeteiligung bei der Kindererziehung, rund 90 Prozent aller Väter in Island gehen in Elternzeit. Sogar die Geburtenraten sprechen für dieses Land. Gemeinsam mit Irland hat Island die höchste Geburtenrate in Europa.