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Junge oder Mädchen - wie wird das Geschlecht bestimmt?
Alle möglichen seltsamen Volksweisheiten kursieren, wie man am besten beim Wunschkind auch gleich das Geschlecht festlegen kann. Kann man das Geschlecht des Kindes beeinflussen? Was beeinflusst nun eigentlich die Geschlechtsfestlegung?
Früher und auch heute noch kursieren diverse Volksweisheiten. So meinte man, dass der Mann sich den linken Hoden abbinden soll, wenn er einen Jungen zeugen möchte. Eine andere Weisheit sagt, dass in armen Zeiten mehr Mädchen geboren werden, da sie wichtiger sind für die Arterhaltung, insofern solle es bei einem Wunsch nach einem Jungen zielführend sein, wenn die Frau sehr viel Nahrung zu sich nimmt. Es gibt auch viele Empfehlungen, welche Position die Frau beim Sex einnehmen soll, damit es dann mit dem Wunschgeschlecht klappt. Wir glauben nicht daran, auch wenn wir diese Gerüchte nicht getestet haben.
Weibliche und männliche Spermien: Die wissenschaftliche Erklärungen, wie das nun eigentlich mit der Geschlechtsbestimmung beim Baby funktioniert, ist für uns aber durchaus nachvollziehbar. Bereits, wenn die Samenzelle die Eizelle befruchtet, wird das Geschlecht des Kindes festgelegt. Zuständig für die Geschlechtsbestimmung beim Kind ist übrigens nur der Mann bzw. das Spermium des Mannes, das als erstes bei der Eizelle ankommt und dieses befruchtet. Die Eizelle der Frau trät in sich immer ein X-Chromosom. Die Samenzellen des Mannes tragen etwa zur Hälfte X- oder ein Y-Chromosom in sich. Insofern könnte man auch sagen, dass es weibliche und männliche Samenzellen gibt.
XX- und XY-Kombination: Befruchtet nun eine Samenzelle mit X-Chromosom die Eizelle, dann wird der Nachwuchs ein Mädchen (XX-Kombination), wenn eine Samenzelle mit Y-Chromosom die Eizelle befruchtet, wird es ein Junge (XY-Kombination).
Auch wenn die Weichen für das Geschlecht des Kindes bereits bei der Verschmelzung von Samen- und Eizelle gestellt bzw. fixiert sind, kann man das Geschlecht des Kindes erst ab etwa der 16. Schwangerschaftswoche eindeutig via Ultraschall erkennen.
Morgendliche Übelkeit könnte ein Hinweis auf ein Mädchen sein: Wenn die werdende Mutter stark von morgendlicher Übelkeit geplagt wird, könnte es aber tatsächlich ein Hinweis auf ein Mädchen sein. Ein Forscherteam vom Karolinska-Institut in Stockholm hat herausgefunden, dass das Schwangerschaftshormon „Choriongonadotropin“ im Blut der Frau erhöht vorkommt, wenn ein Mädchen erwartet wird.
Männliche Spermien sind schneller: Interessant ist auch, dass Spermien, die X-Chromosomen in sich tragen, schwerer sind als Spermien mit Y-Chromosomen. Der Grund liegt darin dass X-Chromosomen mehrere Tausend Gene haben, wohin gegen Y-Chromosomen nur etwa 80 Gene besitzen. Daraus ist auch die Theorie entstanden, dass X-Chromosomen, länger brauchen, um den Weg zur Eizelle zurück zu legen. Männliche Spermien sind klar im Vorteil, wenn es um die Schnelligkeit geht, da sie leichter sind und sich somit schneller fortbewegen können. Hat das Paar direkt am Tag des Eisprungs Geschlechtsverkehr, stehen die Chancen für einen Jungen sehr gut. Hat man aber nicht direkt an diesem Tag Geschlechtsverkehr, sind die weiblichen Spermien im Vorteil, da sie robuster und länger überlebensfähig sind.
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