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First things first – das Frühstück

Zu Beginn eine Beichte. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass das Thema Frühstück vor meiner Karenz im morgendlichen Delirium täglich an mir vorüberging. Und zwar nicht nur das eigene Frühstück, sondern auch das der restlichen Familienmitglieder.  
Kolumne | Martin Forster.

gesundes Frühstück für Kinder

Leider ist es ja dann so, dass sich der Körper die Energie, die man ihm am Anfang des Tages vorenthalten hat, im Laufe des Tages erbarmungslos zurückholt. Ganz schlimm ist es, wenn man nach einem langen stressigen Tag, am späteren Abend in sich hinein schaufelt, was immer der Kühlschrank hergibt, um über den Tag gesehen einen halbwegs ausgeglichenen Energiehaushalt herzustellen. Wohl auch der Hauptgrund warum ich trotz viel Bewegung und Sport ständig mit meinem Gewicht zu kämpfen hatte.

Gut, so konnte es nicht weitergehen. Ich musste mich dem Thema stellen. Wer je des Buben Laune in aller Früh ertragen musste, der will erst gar nicht daran denken was passiert, wenn mit der Nahrungsversorgung um diese Zeit etwas nicht klappt.

Vielleicht gehe ich irgendwann mal detaillierter auf das Wie, Warum und Wann ein. Momentan will ich es folgendermaßen zusammenfassen: Ein Werktagsfrühstück bedeutet bei uns Obst und irgendwelche Körndln.

Für mich persönlich ist das Obst unerlässlich. An den meisten Tagen macht es den Brei erst genießbar. Meistens sind es Äpfel, Bananen oder Birnen. Zusätzlich gibt es dann Abwechslung durch saisonal verfügbares Obst.

Das Obst muss auch als natürliches Süßungsmittel herhalten. Wenn wir zusätzlich süßen, dann versuchen wir dies sehr sparsam mit zum Beispiel Honig oder Agavensirup zu tun. Wer sich mal sprichwörtlich vor Augen führen will, wie viel klassischer Zucker in manchen Lebensmitteln enthalten ist, kann sich überlegen, wie viele Würfelzucker man die in leere Verpackung füllen müsste um den Angaben zu den Inhaltsstoffen zu entsprechen.

Als Körndln kommen im Moment die folgenden zum Einsatz: Amarant, Hirse, Buchweizen, Kamut, Quinoa und Haferflocken. Entweder im Ganzen oder frisch gemahlen.

Lange Zeit bezeichnete der Bub Quinoa als Fingernägel. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, soll bei nächster Gelegenheit gar gekochten Quinoa unter die Lupe nehmen.

All diesen Körndln ist gemein, dass sie einen sehr hohen Eiweiß- und Mineralgehalt haben. Amarant zum Beispiel ist der unangefochtene Spitzenreiter, was den Kalziumgehalt betrifft (ca. 8mal so viel wie in Weizen). Auch beim Eiweißgehalt liegt er knapp aber doch vor allen anderen in Führung.

Mit frisch gemahlenem Körndln macht man sich übrigens nur beliebt, wenn der Begriff frisch so weit gefasst wird, dass das Mahlen am Vorabend stattfinden darf. Eine Getreidemühle, und sei es auch ein sehr kleines Exemplar, macht Lärm. Und Lärm ist in unseren Breitengraden zu früher Stunde meist nicht sehr willkommen. Es sollte also nicht zu frisch gemahlen sein ….

Nachdem meine intellektuellen Fähigkeiten in der Früh noch sehr eingeschränkt sind und es meistens auch recht flott gehen muss, um die beim Aufstehen verloren gegangene Zeit wieder aufzuholen, gibt es die gemahlenen Körndln unter der Woche meistens als Brei gekocht    .

Am Wochenende können es dann zeitaufwändigere Varianten sein. Momentan mögen wir ganz gerne Haferflocken-Crunchy. Sesam, Sonnenblumenkerne und Haferflocken rösten, Butter und Honig dazu, fertig.
Keine Angst. Bevor der Eindruck entsteht, wir kasteien uns das ganze Jahr mit Brei und Obst sei gesagt, es gibt immer wieder Tage an denen wir einfach keine Lust auf Hühnerfutter haben. Dann langen wir so richtig zu und lassen Amarant und Konsorten im Schrank. 

Aber das ist eine andere Geschichte ….

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Über den Autor: Martin Forster ist verheiratet und Vater eines Sohnes (7) und einer Tochter (1). Nach 35 Jahren als überzeugter Städter lebt er mit seiner Familie seit rund 2 Jahren auf dem Land. Momentan befindet er sich in einjähriger Väterkarenz und steht damit vor Herausforderungen auf die ihn das bisherige Leben nicht vorbereitet hat. Im Berufsleben ein chronisches Opfer schlechter Essensgewohnheiten gilt es nun die schwierige Aufgabe zu bewältigen, den Nachwuchs und sich selbst gesund und vernünftig zu ernähren ohne an der modernen Lebensmittelindustrie zu verzweifeln. Weitere Erfahrungen rund um die Zeit zuhause bei den Kindern hält er in seinem Blog "BabyBusiness - Einjährig freiwillig" unter www.babybusiness.at fest.

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