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Verkehrssicherheit: Tiefstehende Sonne und richtiges Verhalten
Jeder freut sich über die ersten warmen Sonnenstrahlen nach dem Winter. Zumindest so lange, wie sie nicht zum Sichthindernis und damit zur Gefahr werden. "Besonders im Frühling und im Herbst, wenn die
Sonne niedrig steht, kann es zu einer plötzlichen Blendung kommen", sagt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.
Damit steigt im Straßenverkehr die Unfallgefahr. Auffahrunfälle drohen, beispielsweise an Ampeln, weil man die Lichter schlecht sieht. Auch Fußgänger werden von den Kraftfahrern oftmals später oder gar nicht wahrgenommen. "Da die Sonne derzeit besonders in den Morgenstunden blendet, sind auch Kinder auf dem Schulweg gefährdet", warnt die ÖAMTC-Expertin.
Bei knapp 2.000 Unfällen war im Jahr 2008 der Unfallumstand "blendende Sonne" im Spiel. "Das sind rund fünf Prozent aller Unfälle. Das sieht auf den ersten Blick wenig aus. Ärgerlich, schmerzhaft und teuer kann ein Unfall wegen 'Blendung' dennoch sein", sagt die ÖAMTC-Expertin. Nicht nur der Mensch, sondern auch speziell das Auge muss sich jetzt an die neuen, frühlingshaften Lichtverhältnisse gewöhnen. "Daran sollte man denken, wenn man in der Früh ins Auto steigt", empfiehlt Seidenberger. Außerdem ist der Umstand zu berücksichtigen, dass ab sofort wieder viel mehr Fußgänger, Radler, Skater, Rollerblader und andere Freizeitsportler im Straßenverkehr unterwegs sind.
Daher ist es ganz wichtig, bei plötzlich auftretenden extremen Lichtverhältnissen richtig zu reagieren. Man sollte nicht in Richtung tiefstehende Sonne schauen, sondern den Blick auf die Fahrbahn, relativ dicht vor dem Fahrzeug, senken. Ganz wesentlich ist es außerdem, die Geschwindigkeit der Sichtweite anzupassen. Generell gilt erhöhte Vorsicht im Annäherungsbereich von Fußgängerampeln, Zebrastreifen, in Wohnstraßen, nahe Schulen, Kindergärten sowie Sport- und Freizeiteinrichtungen. "Ein plötzlicher Sonnenstrahl, der durch die Wolken bricht, kann einem Lenker schon die Sicht rauben", sagt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin. Wenn möglich sollte man auch jede weitere Ablenkung (Handy, Navigationsgeräte, laute Musik) im Auto vermeiden, wenn die Lichtverhältnisse belastend fürs Auge sind.
Zur Gefahr kann auch das Aussteigen aus dem Auto in einer befahrenen Straße werden. "Offene Türen sieht man durch die blendende Sonne sehr schlecht, daher immer zuerst in den Seitenspiegel schauen, bevor man die Türe aufreißt", betont die ÖAMTC-Expertin. "Schließlich sollte man nie vergessen, dass auch andere durch eine Blendung beeinträchtigt sein könnten."
Tritt während des Fahrens plötzlich eine Blendung durch die Sonne auf, sollte man nicht den Fehler machen, hektisch den Scheibenwischer zu betätigen. "Im Augenblick verschlechtert sich die Sicht sogar, wenn man den Dreck auf der Scheibe verschmiert", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Wesentlich für die gute Sicht ist die Qualität der Wischerblätter. "Wenn der Gummi alt oder verschlissen ist, nützt das beste Reinigungsmittel wenig. Da helfen nur mehr neue Wischerblätter", sagt der ÖAMTC-Techniker.
Außerdem sollte man bei der Scheibenreinigung nicht vergessen, dass es Innen- und Außenflächen gibt. Die beste Vorbeugung gegen verschmierte, schmutzige Scheiben ist eine gründliche Reinigung. Einerseits sollte man die Autoscheiben regelmäßig mit einem weichen Tuch und speziell dafür gedachten Putzmitteln reinigen. Andererseits ist auf ausreichend Wasser inklusive Reinigungsmittel im Scheibenwischertank zu achten.
Quelle: www.oeamtc.at
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