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Volksbegehren Bildungsinitiative für ein faires Bildungssystem
Am 3. November 2011, beginnt in Österreich die Eintragungswoche für das "Volksbegehren Bildungsinitiative". Bis zum 10.11.2011 können alle österreichischen StaatsbürgerInnen, die bis zum 10.11.2011 das 16. Lebensjahr vollenden haben, auf dem Gemeindeamt bzw. Bezirksamt ihres Hauptwohnsitzes unterschreiben.
Das Volksbegehren fordert ein faires, effizientes und weltoffenes Bildungssystem, das vom Kleinkind an alle Begabungen fördert und Schwächen ausgleicht. Der Parteieneinfluss auf die Schulen soll abgeschafft und die Schulautonomie unter Einbeziehung der SchulpartnerInnen ausgebaut werden. Eine leistungsdifferenzierte, hochwertige gemeinsame Schule für alle Kinder bis zum Ende der Schulpflicht soll "Bildungsvererbung" bekämpfen und allen Kinder gleiche Chancen geben, ungeachtet der Herkunft und des Einkommens der Eltern. Das Angebot von ganztägigen Bildungseinrichtungen soll massiv ausgebaut werden, um der beruflichen Realität - vor allem von Müttern - besser Rechnung zu tragen und den Familien mehr "Hausaufgabenfreie" Zeiten zu ermöglichen. Grundsätzlich soll der LehrerInnenberuf aufgewertet und Einkommensgerechtigkeit bei allen pädagogischen Berufen erreicht werden. Und: Die staatliche Finanzierung für Universitäten soll auf 2% des BIP bis 2020 erhöht werden.
Gefordert werden folgende 12 Punkte (Details dazu unter vbbi.at):
- Wir fordern ein modernes, unbürokratisches und weitgehend autonomes Schulsystem unter Einbeziehung der SchulpartnerInnen und ohne parteipolitische Einflussnahme.
- Wir fordern die Gleichstellung der Kindergärten mit den Schulen und der KindergartenpädagogInnen mit den LehrerInnen.
- Wir fordern ein flächendeckendes Angebot an elementarpädagogischen Einrichtungen (Krabbelstuben, Kinderkrippen, Kindergärten), sowie bundesweite Ganztagsangebote.
- Wir fordern ein Bildungssystem, in dem alle Kinder und Jugendlichen so früh wie möglich in ihren Talenten und Fähigkeiten kontinuierlich gefördert und in ihren Schwächen unterstützt werden.
- Wir fordern die systematische Abschaffung des Sitzenbleibens und ein Ende der Nachhilfe.
- Wir fordern ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsschulen.
- Wir fordern ein sozial faires, inklusives Bildungssystem, in dem die Trennung der Kinder nach ihren Interessen und Begabungen erstmals am Ende der Schulpflicht erfolgt.
- Wir fordern die Aufwertung des LehrerInnenberufs und einen konkreten Finanzierungsplan für die folgenden Ziele.
- Wir fordern einen verbindlichen Ausbau- und Finanzierungsplan für unsere Hochschulen und Universitäten und die jährliche kontinuierliche Erhöhung der öffentlichen Finanzierung auf 2% der Wirtschaftsleistung im Jahre 2020.
- Wir fordern Hochschulqualifikationen für 40% eines Jahrgangs bis zum Jahr 2020.
- Wir fordern für das lebenslange Lernen (Erwachsenenbildung) eine Erhöhung der staatlichen Mittel auf 40% der Aufwendungen für die Erstausbildung bis zum Jahr 2020.
- Wir fordern ein weltoffenes Bildungssystem, das Internationalität und kulturelle Vielfalt als Bereicherung ansieht und den MigrantInnen und ihren Kindern faire Bildungs- und Berufschancen einräumt.
Wer es nicht in das Gemeinde- oder Bezirksamt des Hauptwohnsitzes schafft, oder - warum auch immer - in einer anderen Gemeinde unterschreiben will, kann dies mittels Stimmkarte tun. Diese muss bis spätestens 8. November (12 Uhr) beim zuständigen Gemeinde- oder Bezirksamt beantragt und persönlich oder durch eine bevollmächtigte Person abgeholt oder bis zum 6. November schriftlich angefordert werden (Postzustellung). Die Eintragungslokale müssen an Werktagen von 8 bis 16 Uhr und an zwei Tagen zusätzlich bis 20 Uhr durchgehend geöffnet sein. Am Samstag und am Sonntag muss (in Gemeinden ab 2500 Einwohnern) eine Unterschrift zwischen 8 und 12 Uhr möglich sein.
Details und Infos zu Öffnungszeiten findet man unter: http://www.vbbi.at/volksbegehren/oeffnungszeiten/
Foto: Matthias Schickhofer
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