Magazin
Wie sicher ist das elterliche Bett für das Baby?
Die Versuchung ist groß, das Baby nachts im gemeinsamen Bett zu haben. Es erleichtert die Nacht, man muss nicht aufstehen, wenn das Baby schreit oder unruhig wird, auch zum Stillen, braucht man das Bett nicht verlassen.
Viele Vorteile die dafür sprechen. Doch wir wollen uns mit der Frage beschäftigen, ob es für das Kind gefährlich ist, wenn es im elterlichen Bett schläft.
Folgende Gefahren bestehen für das Baby im elterlichen Bett:
- Risiko Überhitzung des Babys, was u.a. ein möglicher Faktor für den plötzlichen Kindstod ist: Manchen Studien zufolge ist durch das gemeinsame Schlafen im elterlichen Bett das Risiko des plötzlichen Kindstodes (SIDS) höher. Das begründet sich darauf, dass das Baby eventuell keine Luft bekommt oder es ihm zu warm werden kann. Wie es zum plötzlichen Kindstod kommt, ist nicht zweifelsfrei geklärt. Überhitzung ist ein möglicher Faktor für den plötzlichen Kindstod. Die Körper der Eltern geben Wärme ab, die das Baby aufnimmt, dadurch kann es zu einer übermäßigen Wärmezufuhr kommen.
- Risiko Erdrücken des Babys im Schlaf: Eine Gefahr ist auch, dass Eltern ihr Baby im Schlaf erdrücken könnten. Gerade wenn Mama oder Papa viel Alkohol konsumiert haben, könnte das passieren.
- Risiko Ersticken, Strangulieren bzw. Erdrücken: Ein Baby ist sehr klein und verletzlich. Ob das Baby im elterlichen Bett sicher liegt, hängt auch von der Beschaffenheit des Bettes und dem Aufstellplatz ab. Babys könnten leicht in Zwischenräume, wie Ritzen zwischen Bettgestell oder Wänden rutschen. Zu einer Gefahrenquelle könnten auch die Kissen und Bettdecken der Eltern werden. Es kann schnell passieren, dass das Baby sich darin verheddert und unter der riesige Decke erstickt. Es gab bereits auch Fälle, bei denen sich das Baby mit einer Kordel eines Himmelbettes stranguliert hat.
- Risiko Rausfallen aus dem Bett: Wenn beide Eltern im Bett schlafen, eignet es sich gut, das Baby in der Mitte schlafen zu lassen. Somit kann das Baby an den Seiten nicht rausfallen. Wenn das Baby seitlich liegt, kann man das Gitterbett als Schutz vor dem Rausrollen direkt an das Bett stellen.
Alleine der Umstand, dass das Baby bei den Eltern im Bett schläft, begründet nicht unbedingt ein höheres Risiko für das Baby, sofern man die wichtigsten Regeln befolgt. Falls einer der Elternteile einen sehr unruhigen Schlaf hat, bei dem er das ganze Bett einnehmen möchte, wild herumtritt, etc. ist es auch ganz klar, dass das Baby im elterlichen Bett nichts verloren hat.
Diese Regeln sollte man befolgen, sofern das Baby im elterlichen Bett schläft:
- Zuerst einmal "Check des elterlichen Bettes" auf Babytauglichkeit
- Kein Alkohol, keine Drogen, keine Schlafmittel (im berauschten Zustand merkt man vieles nicht)
- Darauf achten, dass das Baby nicht rausfallen kann (Gitterbett oder anderes an die Seite schieben)
- Darauf achten, dass es keine gefährlichen Ritzen oder Kordeln bei der Schlafstätte gibt, wenn ja beseitigen
- Darauf achten, dass das Baby genug eigenen Platz hat und auch eine eigene kleine Decke
- Die ideale Raumtemperatur für das Baby zum Schlafen liegt bei 16 bis 18 Grad
Es gibt Gründe für das gemeinsame Bett und auch Gründe dagegen. Eltern müssen selbst gründlich Abwägen, welche Entscheidung sie treffen.
Magazin Tags: