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Aktuelle Studie: Nur 2,4 Prozent männliche Erzieher in Kitas
Vor einigen Tagen wurde die aktuellen Ergebnisse der Studie "Männliche Fachkräfte in Kindertagesstätten" veröffentlicht. Erstmals wurden damit aktuelle Daten zum Anteil von männlichen Erziehern in Kitas und deren Wahrnehmung erhoben. Befragt wurden nicht nur das Fachpersonal der Kitas und die Träger von Kindertagesstätten, sondern auch die Eltern.
Fazit der Studie: Es gibt in Deutschland ein deutlich positives Klima für mehr männliche Erzieher in Kitas. Allerdings liegt der männliche Anteil am Gesamtpersonal in Kindertagesstätten immer noch bei 2,4 Prozent. Gewünscht wird eine deutlich höhere Männerbeteiligung. Zwei Drittel der Eltern und rund drei Viertel der ErzieherInnen und Kita-LeiterInnen wollen, dass es mehr männliche Erzieher in Krippen und Kindergärten gibt.
Die vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene, repräsentative Studie zeigt deutlich: Die Türen der Kindertagesstätten stehen männlichen Erziehern offen. Die in den Kitas arbeitenden männlichen Fachkräfte werden von allen Befragten als Bereicherung innerhalb der pädagogischen Arbeit wahrgenommen und geschätzt. In etwa 80 Prozent der Träger-Verantwortlichen und Kita-Leitungen sowie zwei Drittel der Eltern geben an, dass Erzieherinnen und Erzieher in ihrer pädagogischen Arbeit voneinander lernen können. Von der Präsenz und Mitarbeit männlicher Erzieher erhoffen sich die Befragten auch, dass traditionelle Rollenvorstellungen erweitert werden: Frühkindliche Bildung und Erziehung können ebenso zum Rollenverständnis eines Mannes dazu gehören wie Pflegen, Trösten und Fürsorglichkeit.
Allerdings gibt es trotz positiver Bilanz zahlreiche Hürden und Barrieren, die verhindern, dass Männer den Erzieherberuf ergreifen. So sind derzeit nur drei Prozent der Erzieher in Kitas männlich. Betrachtet man das Fachpersonal, ohne Zivildienstleistende, Praktikanten und Absolvierende des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), sind sogar nur 2,4 Prozent der Fachkräfte in Kitas männlich.
Der Facettenreichtum des Erzieherberufs und der mittlerweile hohe Bildungsanspruch an die Arbeit in Kitas sind wenig bekannt. Ein veraltetes, stereotypes Berufsbild lässt den Erzieherberuf oft unattraktiv erscheinen. So nennen die Erhebungsgruppen als zentrale Hürden schlechte Entlohnung, niedrige gesellschaftliche Anerkennung und geringe Aufstiegschancen.
Mehr als 80 Prozent der Eltern sind der Meinung, dass Träger von Kindertagesstätten einen wesentlichen Beitrag dazu leisten sollen, den Anteil männlicher Fachkräfte in Kitas zu erhöhen. Die Erhöhung des Männeranteils in Kitas bedarf vor allem aus Sicht der Träger-Verantwortlichen und Kita-Leitungen politischer Unterstützung.
Die Studie kann unter diesem Link kostenlos heruntergeladen oder auch als Printbroschüre bestellt werden.
Quelle: BMFSFJ
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