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Die Entwicklung der Motorik – die ersten drei Lebensmonate

Jedes Kind ist einmalig und hat beim Lernen sein eigenes Tempo, das gilt auch bei der Entwicklung der motorischen Fähigkeiten. Allerdings ist die Reihenfolge der muskulären Kontrolle bei Kindern gleich, das heißt ein Baby entwickelt sich körperlich nach einem Muster.

Man kann somit sagen, was das Baby als nächster können wird, aber man kann keine genaue Aussage darüber treffen, wann es das können wird. Die Entwicklung der Motorik verläuft von oben nach unten, bzw. von Kopf zu den Füßen. Das Baby lernt seine Muskeln von oben nach unten zu beherrschen. Bevor es also willentliche Kontrolle über Arme und Beine haben wird, kann es den Kopf kontrollieren.

Der 1. Monat

Das Neugeborene hat keine Kontrolle über seine Nackenmuskulatur. Der Kopf des Babys liegt seitlich wenn das Baby auf dem Rücken liegt. Wenn es auf dem Bauch liegt, ist es aber bereits in der Lage den Kopf so zur Seite zu drehen, dass es nicht erstickt. Am Ende des ersten Monats kann es in der Bauchlage sein Kinn bereits wenige Sekunden vom Unterboden abheben.

Das Baby nimmt die Fötusposition ein, das ist eine Beugehaltung, bei der das Baby die Arme und Beine zum Körper hin zieht. Je mehr Kontrolle es über die Kopfhaltung bekommt, desto weniger wird das Baby die Fötuspositon einnehmen. Das Baby hat noch keine Kontrolle über seine Hände, häufig sind sie zur Faust geschlossen. Die Bewegungen des Babys sind von Reflexen geprägt, wie z.B. vom Greifreflex. Wenn man die Handinnenfläche des Babys berührt, schließt das Baby die Hand.

Der 2. Monat

Mit zwei Monaten kann das Baby in aufrechter Haltung bzw. wenn es auf dem Arm gehalten wird, seinen Kopf schon etwas heben und stabilisieren. Allerdings muss der Kopf des Kindes beim Herumtragen und Hochheben noch immer gestützt werden.

Das Baby nimmt immer seltener die Fötusposition ein, es kann seine Arme und Beine leichter ausstrecken, die Hände beginnt es immer öfter zu öffnen. Der Greifreflex ist am Ende des zweiten Monats meist ganz verschwunden, das Baby wird sich seiner eigenen Hände bewusst. Unterstützen kann man diesen Lernprozess, indem man dem Baby eine Babyrassel anbietet. Anfangs wird das Rasselgeräusch zufällig entstehen, mit der Zeit wird das Baby lernen eine Beziehung zwischen sich und seinen Händen herzustellen.

Der 3. Monat

In Bauchlage kann das Baby seinen Kopf immer besser aufrecht halten. Zusätzlich stützt sich das Baby dabei auf seinen Ellenbogen und Händen ab. Wenn das Baby in Rückenlage ist, kann man es an den Armen vorsichtig in die Sitzposition ziehen. Der Kopf bleibt dabei stabil und kippt nicht nach hinten und vorne. Nur bei plötzlichen ruckartigen Bewegungen muss man den Kopf des Babys noch stützen.

Das Baby kann gut auf dem Rücken liegen (Hinterkopf liegt flach auf, Arme und Beine frei weggestreckt). Dadurch gewinnt es an Bewegungsfreiheit, die es gerne durch ausgiebiges Strampeln und Herumfuchteln mit den Armen nutzt. Es kann bereits eine Rassel festhalten, wenn man sie dem Baby in die Hand gibt. Das Baby ist von seinen Händen fasziniert, es wird sie immer wieder zum Mund führen, daran saugen und sie betrachten. Auch andere Gegenstände, wie Schmusetuch, Rassel werden bereits zum Mund geführt.

Babys müssen aber auch lernen, Augen und Hände gemeinsam zu gebrauchen. Anfangs betasten sie Spielzeug und Gegenstände ohne sie im Blickfeld zu haben bzw. sie anzusehen. Etwa im Alter von vier bis sechs Monaten hat das Baby gelernt Gegenstände zu fixieren, ihnen auch mit den Augen folgen zu können und zielgerichtet nach diesen Gegenständen zu greifen. 

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