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Im Test Buntstifte - die Hälfte aller Buntstifte gehört nicht in Kinderhände

Buntstifte landen immer wieder im Mund von Kindern, sie lutschen, kauen und knabbern daran - auch für Hersteller von Buntstiften sollte es vorhersehbar sein, dass Buntstifte in den Mund genommen werden. Doch kann man Buntstifte auch unbedenklich in den Mund nehmen? 

Dieser Frage ist Ökotest nachgegangen und hat 20 verschiedene Marken Buntstifte aus unterschiedlichen Preissegmenten ins Labor geschickt und analysieren lassen. Als Testmethode wurde die strengere Version für Textilien angewandt, da laut Ökotest die europäische Norm für Spielzeug ungenügend sei. Das Ergebnis, nur wenige Marken konnten überzeugen, viele Buntstifte enthielten bedenkliche Schadstoffe und fallen mit "ungenügend" durch.

Eine Packung Buntstifte hätte gar nicht verkauft werden dürfen: Denn im Lack der Idena Dreikantbuntstifte „Dickkern“ wurden mehr als 1.000 Milligramm des Pththalatweichmachers DiBP gefunden. Phthalate stehen im Verdacht, Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schädigen und außerdem wie ein Hormon zu wirken. In der Umwelt werden Phthalate kaum abgebaut. Die Idena-Stifte sind nicht die einzigen, die in der Kritik stehen: Die Qualität der meisten anderen ist ebenfalls grauenhaft. In einigen Produkten entdeckte das Labor Farbbestandteile wie aromatische Amine, die Krebs erregen können. Das gilt auch für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die teilweise sogar in erhöhten Mengen in den Stiften zu finden sind.

Unter 20 getesteten Buntstiften, gibt es ein Produkt mit "sehr gut"

Immerhin zeigte Hersteller Bic, dass er sich seiner Verantwortung den Kindern gegenüber bewusst ist: Sein Produkt  "Bic Kids Ecolutions Evolution Triangle" war als einziges frei von bedenklichen und umstrittenen Inhaltsstoffen und wurde mit "sehr gut" ausgezeichnet. Ein "gut" erhielten die "8 Farb Mammut Super Dicke Buntstifte" von Ökonorm. Sieben weitere Buntstiftmarken wurden mit "befriedigend" ausgezeichnet. Die restliche Hälfte der getesten Buntstifte erhielt ein "ungenügend", darunter waren auch Farbstifte von Markenherstellern wie Staedtler, Schwan-Stabilo und Faber-Castell.

ÖKO-TEST empfiehlt Eltern, Buntstifte aus naturbelassenem Holz zu kaufen. Denn Stifte, die mit einem Lack ummantelt sind, enthalten oft Weichmacher, wie der Test zeigt.

Das ÖKO-TEST-Magazin Oktober 2011 gibt es seit dem 30. September 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.

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