Magazin
TV-Tipp: Cyber-Mobbing-Film "Homevideo"
Der Film Homevideo von Regisseur Kilian Riedhof aus dem Jahr 2010 nimmt sich einer immer stärker werdenden Problematik, dem Mobbing im Internet an. Das Drehbuch kommt von Jan Braren. 2011 wurde der Film mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Zu sehen ist der Film Mittwoch, den 19. Oktober 2011 um 20.15 Uhr im Ersten. Anschließend kann man in einem Live-Video-Chat unter www.daserste.de/homevideo mit Experten diskutieren. Um 21.45 Uhr nimmt sich Anne Will in ihrer Sendung des Themas Cybermobbing an.
Inhalt des Films: Jakob, ein 15-jähriger Junge, filmt mit seiner Videokamera alles, was ihn bewegt. Wie der Zufall spielt, bekommen seine Klassenkameraden die Videokamera von Jakob in die Hände und finden darauf einen Film der Jakob beim Onanieren zeigt. Daraufhin erpressen ihn seine Mitschüler. Da Jakob auf die Forderungen seiner Mitschüler nicht eingeht, stellen sie das kompromittierende Video online. Von allen Seiten wird Jakob daraufhin ausgelacht und gemobbt, er bekommt über das Internet dutzende Hassbotschaften. Jakobs Eltern Claas und Irina wissen wenig von ihm, zu sehr sind sie mit sich selbst beschäftigt. Jakob ist beschämt und verzweifelt; seine Eltern versuchen ihm zu helfen, ohne die Tragweite seines Unglücks wirklich zu erkennen.
Der Film setzt sich mit der Medialisierung aller Lebensbereiche auseinander und zeigt, welche drastischen Konsequenzen diese für die Jugendlichen bekommen kann - inspiriert von den zum Teil extremen Entwicklungen in sozialen Netzwerken im Internet und verstärkt auftretenden Fällen von sogenanntem "Cyber-Bullying", Mobbing im Internet.
Hilfe für betroffene Eltern
Kristina Schröder, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hat sich den Film bereits vorab angesehen und empfiehlt ihn den Zuschauerinnen und Zuschauern des Ersten mit folgender Begründung: Der Film geht unter die Haut. Er zeigt eindrücklich, welche schrecklichen Folgen Cyber-Mobbing haben kann - von psychischen Schädigungen über brutalste Gewalt bis hin zum Suizid. Deshalb ist es elementar wichtig, dass wir Kindern und Jugendlichen helfen, ein Überschreiten von Grenzen zu erkennen. Medienkompetenz heißt nicht nur, die neueste Technik bedienen zu können, sondern auch Wissen und Verantwortungsgefühl dafür zu haben, welche Folgen das für sich selbst und andere haben kann! Freunde, Eltern und Schulen sind in gleichem Maß gefragt aktiv zu werden und zu sagen: Stopp, hier schadest du deinen Mitmenschen! Zur Hilfe und Orientierung habe ich unter www.bmfsfj.de/cybermobbing eine Internetseite einrichten lassen, die Jugendlichen, Eltern und Schulen ganz konkrete Tipps an die Hand gibt, wie Opfer sich wehren, Attacken dokumentieren und Anzeigen bei der Polizei erstatten können."
Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen: Die wachsende Gefahr des ,Cyber-Mobbings unter Jugendlichen ist ein ernstzunehmendes Problem, dem wir deshalb einen kleinen Thementag am Mittwochabend widmen. Ein Programm gerade für Familien und jüngere Zuschauer, denn hier geht es nicht nur um ein wichtiges Thema, sondern vor allem zeigen wir mit Homevideo einen hervorragenden Fernsehfilm. Ein Film, der nie belehrend wirkt, und doch in seiner bestürzenden Realitätsnähe lehrreich ist. Bestes öffentlich-rechtliches Fernsehen also zur besten Sendezeit im Ersten."
Christian Granderath, mittlerweile NDR-Fernsehfilmchef und gemeinsam mit Benjamin Benedikt Produzent von Homevideo": Nach dem Deutschen Fernsehpreis und dem Deutschen Kamerapreis sind wir nun alle sehr gespannt auf die Diskussion rund um die Ausstrahlung des Films im Ersten. Es war eine tolle Zusammenarbeit mit unserer leider viel zu früh verstorbenen NDR Redakteurin Jeanette Würl, ihrer Kollegin Claudia Simionescu vom BR und Andreas Schreitmüller von Arte - eine wichtige Voraussetzung für ein starkes Ergebnis. Wir brauchen mehr solcher Produktionen."
Diskussion im Anschluss an den Film
Im Anschluss an den Film können Zuschauer in einem Live-Video-Chat unter www.daserste.de/homevideo mit Experten diskutieren. Im Studio sind Catrin Wagner (Expertin für Jugendgewaltprävention, MILIMETERTRAINING) ein jugendliches Mobbing-Opfer und Jan Braren (Drehbuchautor von Homevideo"). Dabei werden auch die Diskussionsbeiträge von Social Media Plattformen Twitter (Hashtag #Homevideo) und facebook.com/NJOY.de aufgegriffen und von den Experten beantwortet. Fragen können auch über www.facebook.com/pages/Homevideo/190782317655005 gestellt werden.
Quelle: ard.de, Foto: © NDR/Gordon Timpen
Magazin Tags: