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„Nicht von schlechten Vätern“ – ZDFneo Doku-Serie
Verdrehtes Rollenbild oder vielversprechendes Familienmodell? Immer mehr Väter übernehmen die Rolle des Haupterziehers. In der Gesellschaft gelten sie jedoch noch immer als Exoten. Wie meistern Männer, die hauptberuflich Vater sind, ihren Alltag? In der zehnteiligen Dokusoap „Nicht von schlechten Vätern“ zeigt ZDFneo neun in Deutschland lebende Väter, die ihre Rolle als Ernährer und „perfekter“ Vater unter einen Hut kriegen, oder es zumindest versuchen - und sich darüber freuen, ihre aktive Vaterrolle sehr selbstbewusst und selbstständig leben zu können.
Die Doku erzählt von den Herausforderungen und Hoffnungen von Vätern, die sich ganz und gar ihren Kindern verschrieben haben – sie sind alleinerziehend, Hausmänner oder teilen sich mit den Müttern der Kinder die Erziehungsarbeit. ZDFneo begleitet sie ein halbes Jahr in schönen wie schwierigen Zeiten. Vom Baby bis zum Teenager ist alles dabei.
Man sieht sie im Kreis der Mütter auf den Spielplätzen. Man trifft sie beim Babyschwimmen und in PEKIP-Gruppen. Die Mütter nicken anerkennend: „Toll, wie Du das hinkriegst“. Anerkennung und Respekt für etwas, das heute eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte – es aber nicht ist. Heutzutage ist ein Vater, der alleinerziehend ist, Elternzeit nimmt oder im Wechselmodell (Regelungen zur Betreuung gemeinsamer Kinder, wenn diese nach einer Trennung der Eltern in beiden Haushalten zeitlich annähernd gleichwertig betreut werden) lebt, im Alltag immer noch ein Exot. Denn ein Großteil der Gesellschaft kann es sich tatsächlich nicht so recht vorstellen, wie Väter, die die Haupterziehungsaufgabe haben, ihre Rolle aus Ernährer und aktiver Vater unter einen Hut bekommen. Aus diesem Grund ist das Vater- und Männerbild immer noch sehr widersprüchlich. Auf der einen Seite engagieren sich Väter heute sehr viel mehr für ihre Kinder und deren Betreuung, als es der eigene Vater getan hat. Auf der anderen Seite bleibt auch der moderne Vater sehr in seiner Rolle als Ernährer verhaftet.
Doch was macht einen guten Vater heutzutage aus?
Dass ein guter Vater so viel Zeit wie möglich mit seinen Kindern verbringt, sagen 81 Prozent der Väter in einer Studie der Zeitschrift Eltern und des Meinungsforschungsinstitutes forsa. 71 Prozent der Väter geben an, dass sie sich von Anfang an um die Babypflege gekümmert haben. Mehr als die Hälfte der Befragten ist sogar nachts aufgestanden, wenn das Baby geschrien hat. Der moderne Vater ist also nicht mehr derjenige, der mit den Kindern nur sonntags mal rumtobt und die manchmal unangenehme Erziehungsarbeit der Mutter überlässt. Der moderne Vater kocht, putzt, wäscht und macht Schulaufgaben mit seinen Kindern.
Ist das nur ein neuer Hype oder ist der „neue Vater“ tatsächlich geboren?
In der zehnteiligen Dokusoap werden neun Väter begleitet, die erzählen, warum sie gute Väter sind, wie sie sich jeder Herausforderung stellen und was sie mit ihren Kindern am liebsten machen. Und sie zeigen auf, wie es sich anfühlt, als „Hahn im Korb“ allein unter lauter Müttern zu sein. Die Väter sind zwischen 28 und 39 Jahre alt. Alle haben eine Gemeinsamkeit: Sie möchten sich bestmöglich für ihre Kinder engagieren und sich um sie kümmern.
Doch das stellt sie auch vor große Herausforderungen: Der alleinerziehende Vater Marcel (28) aus einem kleinen Dorf bei Würzburg hat das alleinige Sorgerecht für Tochter Lea und kämpft nun um Anerkennung seiner Rolle: „Ich liebe es, alleinerziehend zu sein. Mich stört aber die Ignoranz und das Unverständnis von Müttern auf dem Spielplatz und von Erzieherinnen.“
In Punkto Toleranz hatte es Klaus (36) ebenfalls nicht immer einfach. Als seine Tochter zwei Jahre alt war, hat sich Klaus in einen Mann verliebt. Inzwischen ist seine Tochter zwölf und kommt gut damit klar: „Meine Tochter lebt in zwei unterschiedlichen Familienmodellen. Bei ihrer Mutter lebt sie in einer klassischen Familienstruktur, bei mir eher unkonventionell, da ich mit einem Mann, der auch eine Drag Queen ist, zusammenlebe.“ Er möchte kein Wochenend-Daddy sein und legt Wert darauf, auch den Alltag seiner Tochter zu erleben.
Der junge Vater Andreas (29) bezeichnet sich selbst als Emanze. Er hat sich bereit erklärt, seiner Freundin in Sachen Karriere den Rücken frei zu halten und kümmert sich um Baby Friedrich. „Ich lasse meiner Freundin in Sachen 'Karriere machen' den Vortritt. Ich glaube, dass ich auch eher für den Job mit Kind geschaffen bin als Friedrichs Mutter.“ Dafür vernachlässigt er sein Studium. Geld ist bei der jungen Familie ein ständiges Problem.
Anders geht es dem alleinerziehenden Vater Boris (39) aus Hamburg. Geldprobleme haben er und seine fünfjährige Tochter Lara nicht. Dafür aber Zeitprobleme, denn Boris ist voll berufstätig und als Selbständiger häufig auch abends im Einsatz.
Alle Väter sind sich aber einig: Sie stehen zu ihrer Verantwortung und der Entscheidung, ihre Kinder zum Lebensmittelpunkt gemacht zu haben. Und werden dafür täglich von ihnen beschenkt.
Seit dem 7. September 2014 ist die Dokureihe „Nicht von schlechten Vätern“ sonntags in Doppelfolgen um 10.30 Uhr und 11.15 Uhr auf ZDFneo zu sehen.
Quelle: https://presseportal.zdf.de/pm/nicht-von-schlechten-vaetern/
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