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Postnatale Depression bei Vätern
Depressionen nach der Geburt treten nicht nur bei Müttern auf. Auch viele Väter leiden an postnatalen Depressionen. Wissenschaftler der Eastern Virginia Medical School vermuten, dass einer von zehn Vätern davon betroffen ist.
Meist wird darüber nicht gesprochen und so bleiben die Depressionen unentdeckt und unbehandelt. Die Wissenschaftler haben 43 Studien mit den Daten von über 28.000 Eltern aus 16 verschiedenen Ländern ausgewertet.
Auslöser einer postnatalen Depression können Schlafmangel, die neue Verantwortung und das Aufteten einer postnatalen Depression bei der Frau sein. Bei den Ergebnissen ist erkennbar, dass Väter in den ersten Wochen nach der Geburt des Kindes am glücklichsten sind. Erst nach drei bis sechs Monaten nach der Geburt, traten die Depressionen bei zehn bis zu 25 Prozent der Männer auf.
Interessant ist auch, dass es anscheinend einen Einfluss auf die Entwicklung einer Depression des Vaters gibt, wenn die Mutter von postnatalen Depressionen betroffen ist. Depressionen bei einem Elternteil sollten laut den Wissenschaftlern zu einer sofortigen Untersuchung auch des anderen Elternteils führen. Prävention und Intervention sollten sich somit auf das Paar und die Familie konzentrieren statt nur auf einzelne Menschen.
Folgen der Depression: Es gibt immer mehr Hinweise dafür, dass elterliche Depressionen entscheidende Auswirkungen auf die Emotionen, das Verhalten und die Entwicklung der Kinder haben. Nachgewiesen werden konnte, dass eine Depression der Mutter negative Auswirkungen auf die spätere Entwicklung und die geistig-seelische Gesundheit des Kindes hat. Über den Einfluss von Depressionen des Vaters gibt es wenig Erkenntnisse. Eine Studie von 2005 stellte fest, dass eine Zunahme von Depressionssymptomen beim Vater acht Wochen nach der Geburt mit verstärkten Verhaltensproblemen des Kindes dreieinhalb Jahre später verbunden war. Festgestellt werden konnte auch, dass dieser Effekt bei Jungen stärker vorhanden ist. Es konnte auch ein Zusammenhang von Depressionen bei Vätern und einer verminderten Vater-Kind-Aktivität aufgezeigt werden. Depressionen können die Vater-Kind-Bindung reduzieren. Dadurch kann es zu erhöhtem Stress bei der Kindeserziehung und auch zu Differenzen in der Beziehung zur Mutter kommen.
Details der Studie wurden im Journal of the American Medical Association http://jama.ama-assn.org veröffentlicht.
Weiterführende Links:
http://www.praxis-dr-shaw.de/blog/treten-postnatale-bzw-postpartale-depr...
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