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Buchtipp: Wie verschieden sind sie? Die Gehirnentwicklung bei Mädchen und Jungen
Wo Männer vom Mars sind und Frauen von der Venus, da ist auch die Überzeugung nicht mehr weit, die Unterschiede zwischen dem weiblichen und dem männlichen Geschlecht seien selbstverständlich angeboren. Weit gefehlt, sagt die Neurobiologin Lise Eliot.
Wissenschaftlich lassen sich zwischen den Gehirnen von Mädchen und Jungen vor und kurz nach der Geburt nur sehr geringe Unterschiede feststellen. Erst im Laufe der kindlichen Entwicklung bis zur Pubertät sorgen äußere Einflüsse - Eltern, Lehrer und gesellschaftliche Konventionen insgesamt - für jene markanten Abweichungen, auf denen die gängigen geschlechtsspezifischen Stereotypen beruhen.
Eliot räumt mit diesem Schubladendenken gründlich auf. Jungen sind eben keineswegs per se "besser in Mathematik", sondern lediglich in bestimmten Formen räumlichen Denkens. Und Mädchen sind nicht von Natur aus "einfühlsamer" - sie dürfen ihre Gefühle bloß mehr zeigen. Gerade aber in einer zunehmend komplexen und konkurrenzorientierten Welt sollten wir nicht zulassen, dass wir in alten Rollenmustern verharren, wo wir doch über neue Fähigkeiten bei beiden Geschlechtern verfügen.
Wie verschieden sind sie? ist ein gleichermaßen erfrischendes, fundiertes und vehementes Plädoyer dafür, verquere Geschlechterkonventionen zu überwinden. Mit einer Fülle konkreter Beispiele und Ratschläge macht Lise Eliot deutlich, dass unsere Gesellschaft und jeder Einzelne gut daran tun, allen Kindern, ob Jungen oder Mädchen, dabei zu helfen, ihr wirkliches Potenzial auszuschöpfen.
Lise Eliot lehrt und arbeitet als Neurobiologin an der renommierten Chicago Medical School. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Nähe von Chicago. Das Buch "Wie verschieden sind sie? - Die Gehirnentwicklung bei Jungen und Mädchen erschien im Sept. 2010 in deutsch beim Berlin Verlag (Umfang 605 Seiten). Das Buch ist auf Amazon.de erhältlich.
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